Angesichts der mageren Zinsen haben in den letzten Jahren immer mehr Investoren Gefallen an Dividendenaktien beziehungsweise entsprechenden Investmentfonds gefunden. „Die Dividende ist der neue Zins“ lautet denn auch ein Slogan der Finanzbranche. Doch was spricht eigentlich für diese Aktien und was zeichnet Unternehmen aus, die Fondsmanager ins Portfolio nehmen? Und was ist an dem Slogan dran? Letzteres lässt sich einfach beantworten: Gar nichts, denn Dividenden können höher oder niedriger ausfallen oder auch einmal gar nicht gezahlt werden. Zudem schwankt der Aktienkurs laufend. Parallelen zur Anleihe sind daher eher nicht vorhanden.

Was zeichnet attraktive Dividendentitel aus?
Die Höhe der Dividendenzahlungen spielt als Auswahlkriterium keineswegs die Hauptrolle. Auch die Dividendenrendite, die sich aus der Dividende, geteilt durch den Aktienkurs, ergibt, sagt nicht direkt etwas über die Qualität einer Dividendenaktie aus. Denn gerade begehrte Unternehmen, die von Anlegern wegen regelmäßiger Dividendenzahlungen geschätzt werden, zeichnen sich durch ein hohes Kursniveau aus – daher ist die Dividendenrendite sogar eher niedrig. Was Fondsmanager besonders interessiert, ist jedoch die Frage, inwieweit die Ausschüttungen auch in Zukunft geleistet werden können. Anders ausgedrückt steht im Fokus der Anlageentscheidungen, ob die Unternehmen wirtschaftlich auch weiterhin gut genug aufgestellt sein werden, um diese Zahlungen zu leisten. Auch das zukünftige Dividendenwachstum ist ein wichtiges Entscheidungskriterium.

Welche Vorteile bieten Dividendenaktien?
Wer auf dividendenstarke Unternehmen setzt, hat nicht nur die Chance, von Kursgewinnen zu profitieren, sondern kann auch mit regelmäßigen Ausschüttungen in Form der Dividende rechnen. Diese bilden somit quasi einen Puffer gegen Kursverluste. Da es sich in der Regel um große, etablierte Unternehmen mit starker Marktstellung handelt, ist der Kursverlauf im Regelfall gleichmäßiger und weniger schwankungsanfällig als bei anderen Unternehmen. Da die Dividenden auch als Merkmal für eine gute Unternehmensführung gelten, entwickelt sich der Aktienkurs häufig besser als der Gesamtmarkt. Hinzu kommt, dass Dividendenunternehmen meist in so genannten defensiven Branchen tätig sind, die als wenig konjunkturabhängig gelten. Dazu gehören die Bereiche Pharma, Telekommunikation, Banken, Versorger und Energie. Zusammengefasst: Dividendenaktien eignen sich besonders gut für eher vorsichtige Anleger.

Welche Anlagemöglichkeiten gibt es?
Versierte Anleger können direkt auf Dividendenaktien setzen, wenn sie sich die Auswahl und das laufende Beobachten der Märkte zutrauen. Allerdings ist hierfür viel Fachwissen erforderlich – und wenn die Risiken breiter über mehrere Titel gestreut werden sollen, auch einiges an Vermögen. Einfacher ist es hingegen, über Investmentfonds auf Dividendenaktien zu setzen. Hier übernimmt der Fondsmanager die Anlageentscheidungen. Als Basisinvestment kommen am ehesten Produkte wie der TWS Top Dividende infrage, die weltweit anlegen und eine langjährige Historie vorweisen können. Zwar lässt eine gute Wertentwicklung in der Vergangenheit keine Rückschlüsse darauf zu, dass dies auch in Zukunft der Fall sein wird. Doch immerhin lässt sich so eine Kontinuität in der Anlagestrategie erkennen. Insgesamt listet die Rating-Agentur Morningstar derzeit 339 weltweit anlegende Fonds mit Schwerpunkt auf Dividendenaktien, hinzu kommen 171 auf Europa fokussierte sowie 16 Fonds, die ausschließlich in britische Dividendenaktien investieren.

Wie gut eignen sich Dividenden-Indexfonds als Investment?
Auch für Dividendenaktien gibt es prinzipiell die Möglichkeit, über kostengünstige Indexfonds (Exchange Traded Funds, kurz: ETFs) zu investieren. Die ETF-Plattform justETF listet hierzulande 49 angebotenen ETFs bilden beispielsweise den Div Dax, den Stoxx Select Dividend 30 oder den MSCI High Dividend Yield-Index nach. Allerdings sind nicht alle gleichermaßen gut für ein Investment geeignet: So enthält etwa der Div Dax nur 15 deutsche Unternehmen – als breit gestreutes Basisinvestment würde ein ETF auf diesen Index daher eher nicht taugen, heißt es in einer aktuellen Analyse der Rating-Agentur Morningstar. Darin wird auch zu bedenken gegeben, dass die Indizes auf die Dividendenkönige der Vergangenheit setzen, jedoch die Nachhaltigkeit der Dividendenzahlungen keine Rolle spielt.