„Betrüger haben gegenwärtig leichtes Spiel, Anleger mit hohen Renditeversprechen und anderen Tricks in die Falle zu locken“, warnt der deutsche Bankenverband. Um den typischen Fallen zu entgehen, bietet er Verbrauchern ein Faltblatt mit Tipps für die Anlageberatung.

„Zuweilen werden Anleger mit dem Argument unter Druck gesetzt, nur ein sofortiger Entschluss garantiere Spitzengewinne. Doch die Erfahrung zeigt: Übereilte Entscheidungen werden oft bereut. Vor einer Investition sollte man sich immer die Zeit nehmen, um Anbieter und Produkt genau zu prüfen.“

„Banken und sonstige Finanzdienstleister sind grundsätzlich gesetzlich verpflichtet, ihre Kunden über die Risiken der empfohlenen Produkte aufzuklären und dem Kunden vor Vertragsabschluss ein Protokoll über den Inhalt der Anlageberatung auszuhändigen. Anleger können so noch einmal in Ruhe abwägen, ob die Geldanlage wirklich zu ihrem Anlageziel passt und welche Chancen und Risiken damit verbunden sind.“

„Lassen Sie sich die Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) des Anbieters zeigen und achten Sie auf Haftungsbeschränkungen durch die Gesellschaftsform (z.B. erkennbar an der Bezeichnung „Limited“). Haben Vertragspartner oder Vermittler ihren Firmensitz in exotischen Ländern, sollten Sie hellhörig werden, denn im Schadensfall sind rechtliche Ansprüche nur schwer durchzusetzen.“

„Obwohl gesetzlich verboten, knüpfen viele unseriöse Anbieter erste Kundenkontakte per Telefon. Die Zahl unerlaubter Werbeanrufer ist im vergangenen Jahr sogar weiter gestiegen. Am besten sollte man sich erst gar nicht auf ein Gespräch einlassen.“

„Astronomische Renditeversprechen blenden Anleger und können zu unbedachten Entscheidungen verleiten. Orientierungshilfe: Sichere Anlagen bringen derzeit zwischen null und einem Prozent Zinsen. Zehnjährige Bundesanleihen rentieren aktuell mit etwa 0,3 Prozent. Höhere Renditen bedeuten auch mehr Risiko.“

„Ungewöhnlich hohe Provisionsforderungen sprechen dafür, dass der „Anlagespezialist“ eher den eigenen Gewinn als den des Kunden im Sinn hat. Werden Provisionen gar verschleiert oder falsch ausgewiesen, sollte man unbedingt von der Offerte Abstand nehmen.“

„Um potenzielle Anleger zu ködern, schütten die vermeintlichen Geldprofis aus einem ersten Kontakt mit geringem Kapitaleinsatz stattliche Gewinne aus. Meist wird dem Kunden gleichzeitig ein neues Angebot unterbreitet, allerdings unter Einsatz einer erheblich größeren Anlagesumme. Auch hier gilt: Nicht auf solche Angebote einlassen.“

Wer auf einen Anlagebetrüger hereingefallen ist, sollte umgehend Anzeige bei der Polizei erstatten. Das haben deutsche Verbraucher 2016 laut der polizeilichen Kriminalstatistik in 7.815 Fällen getan. Der dabei entstandene Schaden ist im Vergleich zum Vorjahr um gut 8 Prozent auf 356 Millionen Euro gestiegen. Hinzu komme die Dunkelziffer nicht erfasster Fälle.
„Um sich zu schützen, sollten Anleger ihr Geld ausschließlich seriösen Anbietern anvertrauen und Vergleichsangebote einholen“, empfiehlt der Bundesverband deutscher Banken (BdB). Konkrete Hinweise für den Entscheidungsprozess zur Geldanlage gibt ihnen der Verband in seinem Faltblatt „Tipps für die Anlageberatung“.

Mit diesen Informationen sollen die Leser ebenfalls leichter erkennen, welche Anbieter unseriös erscheinen. Denn es gelte: „Bei deutlichen Warnsignalen ist Skepsis angebracht.“ In der obigen Bilderstrecke nennen wir die praktischen Hinweise zur Einschätzung, ob man nach BdB-Angaben „nicht lieber die Finger von einem Angebot lassen“ sollte.