Deutsche Banken und Sparkassen werden auch in den kommenden Jahren unter den absehbar niedrigen Zinsen leiden. In einer Umfrage unter 1500 kleineren Instituten gaben die befragten Geldhäuser selbst an, dass sie bis 2021 mit einem Gewinnrückgang um 16 Prozent vor Steuern rechnen, wie Bundesbank und Finanzaufsicht Bafin in Frankfurt mitteilten. In der vorangegangenen Umfrage waren die Institute 2015 noch von einem Rückgang um 25 Prozent bis 2019 ausgegangen.

Die Bankenbranche klagt seit langem über die ultraniedrigen Zinsen der Europäischen Zentralbank (EZB), die es ihr immer schwerer machen, Gewinn zu erwirtschaften. Schon die beiden vorherigen Umfragen hatten das unter Beweis gestellt. Der Leitzins der EZB liegt aktuell bei null Prozent. Zudem verlangt die Euro-Notenbank von den Banken Strafzinsen, wenn diese über Nacht bei ihr Geld parken. Dieser Einlagensatz beträgt minus 0,4 Prozent.

“Die durch niedrige Zinsen verursachte Durststrecke ist noch längst nicht überstanden”, sagte Bundesbank-Vorstand Andreas Dombret. Die Geldhäuser planten zwar wieder etwas optimistischer. Allerdings bedeute dieses Ergebnis nur, dass sich die Ertragslage weniger schnell verschlechtere als noch vor zwei Jahren angenommen. Wegen sinkender Margen im Zinsgeschäft würden sich Banken und Sparkassen zunehmend andere Gewinnquellen erschließen.

In ihrer Umfrage haben Bundesbank und Bafin die Banken unter anderem mit fünf verschiedenen Zinsszenarien für die nächsten Jahre konfrontiert, darunter anhaltende Niedrigzinsen, aber auch ein abrupter Zinsanstieg. Dazu kam ein Stresstest, in dem unter anderem simuliert wird, wie die Geldhäuser etwa mit steigenden Kreditausfällen zurechtkommen würden. Befragt wurden kleinere Banken, die nicht direkt von der EZB beaufsichtigt werden.