Anleger gehen nach Berechnungen der Deutschen Bundesbank trotz der Nullzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) nicht völlig leer aus. Die privaten Haushalte sind demnach im ersten Quartal 2017 auf eine Gesamtrendite, in der die Inflation bereits abgezogen ist, von 1,9 Prozent gekommen, wie die deutsche Notenbank in ihrem August-Monatsbericht mitteilt. Dies liege zwar unter dem langfristigen Mittel seit 1991 von 2,8 Prozent. Die Gesamtrendite übertraf damit aber den Mittelwert seit der Finanzkrise 2008 von 1,7 Prozent. Die Bundesbank betrachtete in ihrer Analyse nicht nur Sparguthaben, sondern auch andere Anlageformen wie Investmentfonds, Versicherungsansprüche und Aktien.

Zuletzt konzentrierte sich die Diskussion über die Folgen der extrem lockeren EZB-Geldpolitik vor allem auf Sparer, deren Einlagen kaum noch etwas abwerfen. Die Europäische Zentralbank hält die Leitzinsen seit März 2016 auf dem Rekordtief von 0,0 Prozent. Darüber hinaus pumpt sie seit März 2015 über den Kauf von Staatsanleihen und anderen Wertpapieren Woche für Woche Milliarden in das Bankensystem, um die Geldhäuser zu einer stärkeren Kreditvergabe anzuregen.

„Einen durchweg positiven und nennenswerten Beitrag zur Gesamtrendite leisteten Ansprüche gegenüber Versicherungen, wobei auch deren Rendite seit 2016 deutlich abnahm“, schreibt die Bundesbank. Der Beitrag von Wertpapieren wie Aktien sei ebenfalls überwiegend positiv gewesen. Ihr Anteil an den genutzten Anlageformen liege aber seit 2009 bei weniger als einem Viertel. Daher „spiegelten sich ihre zeitweilig sehr hohen Renditen in den vergangenen Jahren nur begrenzt in der Gesamtrendite wider“. Die Deutschen stecken laut Bundesbank immer noch knapp 40 Prozent ihres Geldvermögens in Bankeinlagen einschließlich Bargeld.