Bausparen wirkt als Turbo für die Vermögens- und Eigentumsbildung: So sind Bausparer nicht nur fleißiger beim Vermögensaufbau, indem sie mehr sparen. Sie erreichen auch mit größerer Wahrscheinlichkeit das Ziel, Wohneigentum zu erwerben – und das im Schnitt zwei Jahre früher als Nicht-Bausparer. Das ist das Ergebnis einer Studie von LBS Research. Sie wurde anhand der Auswertungen des soziökonomischen Panels (SOEP) erstellt, für die das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) mit Sitz in Berlin regelmäßig Daten von 12.000 repräsentativ ausgewählten Haushalten auswerten lässt.

Bausparer: Fleißig beim Sparen, schneller im Eigenheim

Die Auswertung der SOEP-Daten ergab, dass Haushalte mit Bausparverträgen im Schnitt rund 17 Prozent beziehungsweise 102 Euro mehr monatlich ansparen als solche, die nicht aufs Bausparen setzen. Die monatliche Sparrate liegt laut SOEP bei durchschnittlich 616 Euro in Haushalten ohne Bausparvertrag, mit solchen Verträgen sparen sie durchschnittlich 718 Euro. Wie die Studie weiter zeigt, sind sechs von zehn Bauherren und Käufer Bausparer, vier verfügten im Vorjahr hingegen nicht über einen Bausparvertrag. Daraus folgert LBS Research, dass Bausparen die Wahrscheinlichkeit, Wohneigentum zu bilden, nachweislich erhöht. Auch die Frage, inwieweit Bausparen die Umsetzung des Projekts Eigenheim beschleunigt, wurde untersucht. Das Ergebnis: Im Schnitt ist der Haushaltsvorstand mit Bausparverträgen 39 Jahre alt, ohne Bausparverträge 41 Jahre.

Bausparer verdienen, sparen und tilgen im Schnitt mehr

Laut SOEP sind Bausparer im Vergleich zu Nicht-Bausparern häufiger verheiratet (72 versus 55 Prozent), haben häufiger Kinder (41 versus 28 Prozent) und mit 2.6987 Euro ein um rund 650 Euro höheres monatliches Haushaltsnettoeinkommen. Dies liegt möglicherweise auch daran, dass der Anteil der Abiturienten mit 22 Prozent rund fünf Prozentpunkte höher liegt und die Quote der Berufstätigen mit 73 im Vergleich zu 48 Prozent ebenfalls höher ausfällt. Zudem sind 53 Prozent von ihnen Immobilieneigentümer, bei Haushalten ohne Bausparvertrag liegt die Quote bei 29 Prozent. Außerdem sparen und tilgen sie mit 1.089 Euro monatlich rund 350 Euro mehr als Nicht-Bausparer.

Forscher: Bausparen diszipliniert erfolgreich

LBS Research folgert aus den Analyse-Ergebnissen, dass die positiven Eigenschaften, die Bausparen allgemein zugesprochen werden, auch in der Realität zutreffend sind. Ihr Fazit: Das Bausparen „immunisiert gegen die Versuchungen eines hedonistischen Konsumlebens“, weil es weniger liquide als viele andere Anlageformen ist. Daher werde vielfach vorübergehend sozusagen erzwungen gespart, was sich langfristig jedoch als vorteilhaft erweise. Die eigene Ungeduld oder sogar Unvernunft werden damit gebremst, heißt es von LBS Research. Das Bausparen bilde daher vielfach den Keim für eine frühzeitigere und höhere Vermögensbildung.

Auch ohne Bausparen ist Immobilieneigentum realistisch

Aus der Studie abzuleiten, dass Bausparen für die Wohneigentumsbildung unerlässlich ist, wäre allerdings falsch. Klar ist jedoch: Wer einen Bausparvertrag abschließt, sorgt über die laufende Sparleistung natürlich dafür, das Ziel einfacher zu erreichen. Prinzipiell ist dies auch durch andere Sparformen möglich, sofern sie konsequent genutzt werden. Es kommt lediglich darauf an, möglichst frühzeitig und regelmäßig etwas beiseite zu legen. So steigen die Chancen, ausreichend Eigenkapital angespart zu haben, wenn der Wunsch nach einer eigenen Immobilie realisiert werden soll. Denn auch in Zeiten niedriger Zinsen sollten rund 20 bis 30 Prozent der Gesamtkosten aus eigenen Mitteln bestritten werden, damit die Baufinanzierung nicht zu riskant wird – und von den Banken überhaupt bewilligt wird.