Mit der dunklen Jahreszeit beginnt die Hochsaison für Wohnungseinbrüche: Nahezu die Hälfte aller Delikte fällt in die Monate Oktober bis Januar, so das Ergebnis einer Studie des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GdV). Insgesamt ist die Zahl der Einbrüche in den vergangenen fünf Jahren um 33 Prozent auf rund 160.000 gestiegen, im Schnitt erstatten die Hausratversicherer pro Schaden rund 3.250 Euro. Zwar sind durch Einbruchdiebstahl entstandene Schäden durch eine Hausratversicherung  gedeckt, doch besser ist es, wenn Langfinger gar nicht erst in die Wohnungen und Häuser eindringen können. Schon einfache Maßnahmen können dazu beitragen.

Fenster und Türen sichern

Rund 56 Prozent der Einbrüche erfolgt bei Mehrfamilienhäusern durch die Eingangstür und etwa 40 Prozent über die Fenster, so der GdV. Bei Einfamilienhäusern verschaffen sich Einbrecher in acht von zehn Fällen über die Fenster Zutritt, jeder zehnte gelangt über die Eingangstür ins Haus. Dies gelingt in der Mehrzahl der Fälle über das Aufhebeln der Fenster und Türen, für das schon 15 Sekunden reichen.

Um es Einbrechern so schwer wie möglich zu machen, sollten die Haustüren immer abgeschlossen und Schlüssel keinesfalls draußen versteckt werden. Spezielle Schlösser für Türen und Fenster sind ebenfalls empfehlenswert. Die Polizei empfiehlt beispielsweise einbruchhemmende Einsteckschlösser ab Klasse 4. Auch Querbügelschlösser werden als hilfreich gesehen, da sie von vornherein abschreckend auf Einbrecher wirken.

Wer neu baut, sollte laut GdV auf einbruchhemmende Fenster und Türen achten. Die Mehrkosten werden mit rund einem Prozent der Baukosten beziffert. Ratsam ist hier die so genannte Widerstandsklasse RC2 für Fenster und Türen im Erdgeschoss, im Obergeschoss reicht – sofern keine Balkone vorhanden sind – auch die Widerstandsklasse RC1. Auch das Nachrüsten mit einbruchhemmenden Beschlägen ist möglich.

Die Kosten für einbruchhemmende Maßnahmen – darunter auch Alarm- und Gegensprechsysteme – können mit zinsgünstigen Darlehen der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) finanziert werden. Alternativ bezuschusst die Förderbank solche Maßnahmen je nach Umfang mit 200 bis 1.500 Euro.

Anwesenheit suggieren

Mehr als die Hälfte aller Einbrüche erfolgt tagsüber. Daher ist es bei längerer Abwesenheit sinnvoll, Anwesenheit vorzutäuschen. Es sollte daher dafür gesorgt werden, dass der Briefkasten laufend geleert wird. Wertsachen sollten dann in einem Safe sicher verwahrt werden. Rolläden sollten tagsüber nicht geschlossen bleiben und Fenster unbedingt geschlossen werden, denn gekippte Fenster lassen sich spielend leicht öffnen.

Hilfreich sind auch Zeitschaltuhren, die über das Ein- und Ausschalten der Lichtquellen helfen, Anwesenheit vorzutäuschen. Smart Home-Lösungen können hier ebenfalls eingesetzt werden. Mit ihnen lassen sich nicht nur Lichtquellen, sondern auch Rollläden steuern.

Außenbereich sichern

Vielfach werden herumstehende Leitern oder sogar Mülltonnen von Einbrechern benutzt, um in die oftmals weniger gesicherten oberen Etagen zu gelangen. Aufstiegshilfen aller Art sollten daher möglichst nicht frei zugänglich sein. Auch Kellerfenster und Lichtschächte sollten gesichert werden, denn diese werden oft genutzt, um sich unerlaubten Zutritt zu verschaffen. Hilfreich ist es auch, den Zugang zum Haus gut auszuleuchten und Bewegungsmelder zu installieren. Wer ein Gartentor hat, sollte dieses nachts und bei Abwesenheit auch abschließen. Auch wenn Hecken und Zäune letztlich keinen hundertprozentigen Schutz gegen Eindringlinge bieten – der Zeitfaktor ist wesentlich: Je länger Einbrecher brauchen, um ins Haus zu gelangen, desto eher misslingt ihr Vorhaben, weil sie gestört werden.

Eine interaktive Übersicht über mögliche Schwachstellen am Haus und wie sie behoben werden können, hat die Initiative K-Einbruch hier bereitgestellt.