Nur drei der 160 wichtigsten börsennotierten Unternehmen in Deutschland werden von Frauen geführt. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie der Unternehmensberatung EY (Ernst & Young).

Bei RTL, dem Hamburger Hafen- und Logistikdienstleister HHLA sowie dem Biotechunternehmen Medigene stehen Frauen an der Spitze, die übrigen 157 sind in männlicher Hand. Insgesamt sind von 675 Vorstandsmitgliedern in Dax, MDax, SDax und TecDax gerade 45 Frauen, wie aus der EY-Studie hervorgeht. Damit lag der Frauenanteil bei 6,7 Prozent, vor Jahresfrist waren es 5,9 Prozent. „Deutsche Vorstandsetagen sind nach wie vor mehrheitlich männliche Monokulturen“, bilanzierte EY-Chef Hubert Barth.

Steige die Zahl der Frauen in den Vorstandsgremien weiter so langsam wie im letzten Jahr, werde es bis zum Jahr 2047 dauern, bis ein Drittel der Vorstandsposten mit Frauen besetzt ist, hieß es weiter. Dabei gebe es „genügend qualifizierte Frauen für Vorstandsposten“, sagte EY-Geschäftsführerin Ana-Cristina Grohnert. Gemischte Teams würden zudem bessere Leistungen bringen. Bei EY selbst liege der Frauen-Anteil in der Geschäftsführung bei 33 Prozent.