Die Bankenaufsicht der Europäischen Zentralbank (EZB) hat die Banken im Euroraum eindringlich aufgefordert, ihre Bilanzen von faulen Krediten zu säubern.

“Banken sollten gute Zeiten nutzen, um notleidende Kredite abzubauen. Und die guten Zeiten sind jetzt”, sagte die oberste Bankenwächterin der Eurozone, Daniele Nouy, in Frankfurt. Richtlinien zum Umgang mit neuen faulen Krediten wollen die Bankenaufseher im März veröffentlichen. Der Zeitpunkt, ab dem die neuen Regeln gelten sollen, werde auf einen späteren Zeitpunkt verschoben, sagte Nouy. Die Aufseher kommen den Instituten damit entgegen.

Ursprünglich hatten die EZB geplant, dass Banken bereits ab Januar alle Darlehen, die dann neu als ausfallgefährdet eingestuft werden, schrittweise und am Ende vollständig über Rückstellungen abdecken müssen. Damit soll verhindert werden, dass Geldhäuser im Euroraum erneut einen Berg fauler Kredite auftürmen. Doch vor allem aus Italien kam lautstarke Kritik.

Ende des dritten Quartals 2017 schleppten die großen Banken in der Eurozone immer noch faule Kredite im Volumen von 759 Milliarden Euro mit sich. Sie sind eine Hinterlassenschaft der jahrelangen Wirtschaftsflaute und lasten auf den Gewinnen der Institute.