Unternehmen aus der Eurozone könnten 2017 wieder leichter an Bankkredite kommen. Denn laut einer Umfrage der Europäischen Zentralbank (EZB) rechnen Banken für die Monate Januar bis März mit einer Lockerung der Standards für Unternehmensdarlehen, wie die Notenbank in ihrem aktuellen Kreditbericht mitteilte. Im Schlussquartal 2016 hatten die Institute ihre Kreditbedingungen für Unternehmen noch verschärft. Vor allem in den Niederlanden waren Banken weniger risikobereit, was insbesondere kleinere und mittlere Firmen traf. Es war das erste Mal seit dem Schlussquartal 2013, dass die Institute für Unternehmensdarlehen die Standards erhöhten. An der vierteljährlichen Kreditumfrage nahmen 139 Geldhäuser teil.

Doch die Entwicklung zum Jahresende scheint nur ein Ausrutscher gewesen zu sein. Denn laut der Krediterhebung rechnen die Banken auch mit einer steigenden Nachfrage nach Firmendarlehen im ersten Quartal. Das dürften kurz vor der Zinssitzung der EZB in Frankfurt positive Nachrichten für Notenbankchef Mario Draghi sein.

Die Euro-Wächter schleusen seit März 2015 über den Kauf von Staatsanleihen und anderen Wertpapieren Woche für Woche Milliarden in das Finanzsystem. Mit den Transaktionen will die EZB Banken dazu bewegen, weniger in Anleihen zu investieren und stattdessen mehr Darlehen an die Wirtschaft auszureichen. Erst im Dezember verlängerten sie ihre Käufe um neun Monate bis Ende des laufenden Jahres, wodurch das Gesamtprogramm auf 2,28 Billionen Euro anschwillt.

Für Immobilienkredite sind die Bedingungen der Umfrage zufolge im vierten Quartal weitgehend unverändert geblieben, für Verbraucherdarlehen wurden sie gelockert. Die Banken gehen davon aus, dass bei beiden Kreditarten die Standards im ersten Quartal gesenkt werden. Die Nachfrage nach diesen Darlehen soll zudem weiter zulegen.