Investitionen in Aktien mit hohen Dividenden sind eine Überlegung wert. Die Ausschüttungen vieler Aktiengesellschaften liegen deutlich über der Verzinsung von Anleihen oder Bankeinlagen. So liegen die geschätzten Dividendenrenditen der Versicherungsgesellschaften Allianz und Münchener Rück sowie des Autobauers Daimler auf Basis der aktuellen Aktienkurse zwischen 4,5 bis 5 Prozent. Wie diese deutschen Gesellschaften sind auch viele andere europäische Unternehmen sehr ausschüttungsfreudig. Die Dividendenrendite lag Ende Dezember 2017 europaweit im Schnitt bei mehr als drei Prozent. Das liegt deutlich über den Zinsen von fünfjährigen Bundesanleihen oder Festgeld. Darauf weist die Aktion „Finanzwissen für alle“ der Fondsgesellschaften hin.

Über die Dividenden lassen die Unternehmen die Anleger am Geschäftserfolg teilhaben. Nach der positiven wirtschaftlichen Entwicklung im vergangenen Jahr wird erwartet, dass die Gesellschaften in Europa 2018 Dividenden in Höhe von 323 Milliarden Euro an ihre Aktionäre auszahlen – ein Rekordvolumen. Die Bedeutung der Dividende als Kapitaleinkommen bei einer Aktienanlage wird oft unterschätzt. Anleger hoffen üblicherweise bei einem Aktieninvestment auf Kursgewinne. Die Erträge durch die Ausschüttungen werden dagegen übersehen. Zu Unrecht, denn diese Ausschüttungen addieren sich zu den Kurssteigerungen und haben daher einen erheblichen Anteil an der Gesamtrendite einer Aktie. Der Blick in den Rückspiegel zeigt, dass die Dividenden in den zurückliegenden 45 Jahren mit einem Anteil von durchschnittlich fast 40 Prozent zur annualisierten Wertentwicklung europäischer Aktien beigetragen haben.

Anders als bei vielen Zinsanlagen schwanken die Kurse von Aktien. Und das fürchten viele Sparer. Die Historie zeigt allerdings, dass hohe Ausschüttungen eventuelle Kursverluste der Aktien in turbulenten Zeiten abfedern können. Hohe Dividenden in der Vergangenheit sind allerdings noch keine Garantie, dass ein Unternehmen sie in gleicher Höhe auch in der Zukunft bezahlt. Die Höhe kann je nach Geschäftsverlauf schwanken. Auch vermeintlich sichere Dividendenwerte sind dabei nicht vor Ausschüttungskürzungen gefeit. Bei der Auswahl der Aktien ist also eine Bewertung der Unternehmen und des Geschäftsverlaufs sinnvoll.

Wer diese Mühe scheut, kann auf Dividendenfonds zurückgreifen. Der Fondsmanager sucht nach Kriterien wie Bilanzkennzahlen und den Dividendenzahlungen in der Vergangenheit sowie der Bewertung des Geschäftsmodells die geeigneten Unternehmen für das Portfolio aus.

Über den Fonds investiert der Sparer so in ein breites Sortiment verschiedener Aktien, welches die Kursschwankungen im Vergleich zu einem Einzelinvestment regelmäßig deutlich senkt. Wie beim Vermögensaufbau sollte der Anleger auch bei Dividendenfonds einen langen Atem haben, um vom positiven Effekt der Dividendenzahlungen profitieren zu können.