Das Barometer für das Konsumklima in Deutschland sinkt um 0,2 auf 9,8 Punkte im April und damit auf den tiefsten Stand seit November. Das teilten die GfK-Marktforscher zu ihrer Umfrage unter 2000 Verbrauchern mit. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Volkswirte hatten einen stabilen Wert erwartet.

„Vor allem die zuletzt spürbar gestiegenen Preise für Energie hinterlassen bei den Konsumenten ihre Spuren“, sagte GfK-Experte Rolf Bürkl. Dadurch sähen sie „die Kaufkraft ihrer Einkünfte beeinträchtigt“. Die Inflationsrate hatte im Februar mit 2,2 Prozent das höchste Niveau seit viereinhalb Jahren erreicht, während sie im Jahresschnitt 2016 nur bei 0,5 Prozent lag.

Die Befragten schätzten daher ihre künftige Finanzlage den zweiten Monat in Folge schlechter ein. „Erfahrungsgemäß reagieren Bundesbürger sensibel auf Veränderungen bei bestimmten Signalpreisen wie zum Beispiel Benzin, Diesel oder Heizöl“, erklärte Bürkl. Dagegen wurden die Konjunkturerwartungen deutlich hochgeschraubt. „Die Verunsicherung bei vielen Konsumenten über die Politik des neuen US-Präsidenten ist einem wieder größeren Konjunkturoptimismus gewichen“, sagte Bürkl.

Die Bereitschaft zu größeren Anschaffungen legte ebenfalls zu – trotz der steigenden Preise. „Für die Konsumenten ist die stabile Arbeitsmarktentwicklung offenbar das wichtigere Kriterium, denn sie verringert die Furcht vor Jobverlust und sorgt somit für höhere Planungssicherheit – vor allem wenn es um größere Anschaffungen geht“, sagte Bürkl.