In Krisenzeiten gilt Gold von jeher als sicherer Hafen der Geldanlage. Dabei ist Gold alles andere als ein Investment, das geringen Schwankungen ausgesetzt ist. Im Gegenteil: Da der Goldpreis in US-Dollar notiert ist, bestimmt nicht nur die weltweite Nachfrage, sondern unter anderem auch die Kursentwicklung der US-Währung, wie sich das Investment entwickelt. Wie sehr Gold dennoch als Krisenwährung gilt, zeigte jüngst der Brexit, der den Goldpreis auf über 1.300 US-Dollar steigen ließ. Das Allzeithoch von Experten empfehlen daher, lediglich einen kleinen Teil des Vermögens – maximal zehn Prozent – in Gold anzulegen. Der Vorteil fürs Gesamtportfolio: Der Goldpreis entwickelt sich in der Regel unabhängig von den Aktien- und Anleihemärkten. Rutscht das Portfolio mit diesen beiden Anlageklassen ins Minus, kann Gold also dazu beitragen, die Verluste insgesamt zu begrenzen. Gleiches gilt allerdings auch im umgekehrten Fall. Da Gold keine laufenden Erträge wie Zinsen oder Dividenden liefert, kann eine Rendite ausschließlich über die Entwicklung des Goldpreises erzielt werden – und dieser schwankt erheblich.
Wer sein Depot mit Gold anreichern will, hat mehrere Möglichkeiten, die jeweils mit Vor- und Nachteilen verbunden sind.

Goldbarren und –Münzen
Ein Investment „zum Anfassen“ stellen Goldbarren und –münzen dar. Bekannte Münzen sind beispielsweise der Krügerrand, der American Eagle oder die Wiener Philharmoniker. Ob Münze oder Barren: Generell gilt, dass der Goldpreis umso höher ausfällt, je kleiner die Stückelung ist. Zehn kleine Münzen zu kaufen ist daher teurer als eine große mit demselben Gewicht in einem Stück.
Wer sich für diese Form der Gold-Anlage entscheidet, muss mit Zusatzkosten rechnen. Einerseits für die Verwahrung – mindestens ein Safe im Haus oder ein Bankschließfach sollten wegen der Gefahr des Diebstahls in Betracht gezogen werden.  Der Versicherungsschutz der Hausratpolice ist bei der Lagerung außerhalb eines Safes auf 20.000 Euro begrenzt – zudem wird bei der  Erstattung er jeweils aktuelle Goldpreis zugrunde gelegt. Wurde Gold also relativ teuer gekauft und ist der Goldpreis gerade am Boden, erstattet die Versicherung lediglich den niedrigeren Wert.

Gold-ETCs
Keine Diebstahlgefahr besteht hingegen, wenn über Gold-Exchange Traded Commodities – kurz: ETCs – investiert wird. Dabei handelt es sich um Schuldverschreibungen, die die Wertentwicklung des Rohstoffs Gold nachbilden. Der bekannteste Gold-ETC ist der Xetra-Gold, der zu 95 Prozent mit physischem Gold besichert ist. Die verbleibenden fünf Prozent sind über Lieferansprüche von Gold abgesichert. Beides soll Anleger im Fall der Insolvenz des Emittenten vor einem Totalausfall schützen. Es gibt sowohl ETCs auf Gold als auch ETCs auf Gold-Futures, die in Warentermingeschäfte investieren. Letztere entwickeln sich nicht immer gleichlaufend mit dem Goldpreis, da dieser vom Preis für Termingeschäfte abweichen kann.

Gold-Zertifikate
Auch Gold-Zertifikate bieten die Möglichkeit, auf das Edelmetall zu setzen, ohne es lagern zu müssen. Sie bergen allerdings ein Emittentenrisiko und sind oft komplex ausgestaltet. Ebenso wie Gold-ETCs sollten Zertifikate wirklich nur dann gekauft werden, wenn die Funktionsweise verstanden wurde und das Risiko bekannt ist, rät die Verbraucherzentrale Hessen.

Goldfonds
Eine breitere Streuung der Anlagemöglichkeiten in Gold bieten Goldfonds. Diese erwerben sowohl physisches Gold als auch Zertifikate und Anleihen auf das Edelmetall. Allerdings müssen hierfür der Ausgabeaufschlag und die Verwaltungskosten bedacht werden, die bei Kauf und während der Haltedauer anfallen.

Goldaktien und -fonds
Der Kostenaspekt gilt auch für den indirekten Zugang zum Anlagethema Gold über Aktienfonds, die auf Unternehmen mit Goldbezug setzen. Es wird also kein Gold gekauft, sondern Aktien von Unternehmen, die Goldminen betreiben. Bei dieser Form des Gold-Investments hängt die Rendite nicht nur vom Goldpreis ab, sondern auch davon, wie erfolgreich sich die jeweiligen Unternehmen entwickeln. Damit sind Goldaktienfonds stärker mit der Entwicklung an den Aktienmärkten verbunden als der Goldpreis. An Einzelinvestments in Goldaktien sollten sich nur sehr versierte Anleger wagen, vom Risikoprofil her günstiger ist die breitere Streuung über einen Fonds.

Sparplan kann sinnvoll sein
Kosten fallen bei allen Anlagevarianten in unterschiedlicher Höhe an, wichtig ist aber vor allem auch der Einstiegszeitpunkt. Wer sich nicht sicher ist, wann ein günstiger Moment für den Einstieg ist, kann auf einen Sparplan ausweichen, bei dem das Risiko des überteuerten Einstiegs geringer ist. Dies ist nicht nur für Fonds möglich, sondern auch beim Kauf von physischem Gold.