Die Inflationsrate in der Eurozone ist nahe an den Zielwert der Europäischen Zentralbank (EZB) von knapp zwei Prozent herangerückt. Im Januar lagen die Verbraucherpreise im Euro-Währungsraum 1,8 Prozent höher als vor einem Jahr. Im Februar dürfte die Teuerungsrate sogar bei 2,0 Prozent liegen.

Der deutliche Anstieg der Inflationsrate in den vergangenen Monaten ist allerdings ganz überwiegend der Bewegung der Energiepreise geschuldet. Weil jedoch von diesen ab März voraussichtlich wieder ein dämpfender Effekt auf die Inflationsrate ausgehen wird, dürfte letztere dann wieder niedriger ausfallen.

Bedingung für eine nachhaltig höhere Inflation ist ein stärkerer unterliegender Preisauftrieb. Davon ist bisher aber nichts festzustellen. Denn die Kerninflation, also die Teuerungsrate ohne die schwankungsanfälligen Preise von Energie, Nahrungs- und Genussmittel, verharrte auch im Januar bei 0,9 Prozent.

Bei der EZB geht man davon aus, dass die Kerninflation in der zweiten Jahreshälfte allmählich anzieht. Eine Reihe von Ökonomen ist davon nicht überzeugt und vermutet, dass die Unterauslastung der weltweiten Produktionskapazitäten das Preisniveau dämpft, auch in der Eurozone. Deshalb werde die EZB ihre extrem expansive Geldpolitik zumindest bis Ende 2017 fortsetzen.