Investmentform: Diversifikation lautet das Zauberwort, wenn es um den sinnvollen Aufbau der Geldanlage geht. Doch das kann nur schaffen, wer viel Zeit, Interesse und vor allem ausreichend Wissen über die Kapitalmärkte hat. Wer auf Investmentfonds setzt, gibt diese Arbeit an Fondsmanager ab. Dafür berechnen die Fondsgesellschaften zwar einen Ausgabeaufschlag beim Erwerb und auch jährlich lässt sich die Fondsgesellschaft die Arbeit vergüten. Dafür erhalten Anleger im Gegenzug ein breit gestreutes, professionell verwaltetes Portfolio. Zur Wahl stehen sieben Fondstypen, die sich unterschiedlich gut für die jeweiligen Anlagebedürfnisse von Investoren eignen. Je länger der Anlagezeitraum ist, desto größer dürfen auch die Risiken sein und desto eher sind Aktienfonds eine gute Wahl. Als Faustregel gelten zehn Jahre. Investmentfonds können auch gut für den schrittweisen Vermögensaufbau genutzt werden. Über Sparpläne ist dies bereits ab 25 Euro monatlich möglich.

Für Langfristsparer: Aktienfonds
Aktienfonds legen das Geld vorwiegend in Aktien an. Sie dürfen aber je nach Marktlage und Konzeption auch kurzzeitig einen Teil des Vermögens in Geldmarktanlagen halten. Die Fonds haben entweder Länder- oder Branchenschwerpunkte – manchmal auch beides. Auch der Anlagestil oder auch die Größe der Unternehmen, in die investiert wird, können eingegrenzt sein. So gibt es beispielsweise Fonds, die ausschließlich auf Aktien kleinerer Unternehmen setzen. Für den Einstieg kommen eher weltweit oder in Europa anlegende Fonds infrage als solche, die nur bestimmte Teilmärkte abdecken.

Für eine mittlere Anlagedauer: Rentenfonds
Renten- oder Anleihefonds setzen sich schwerpunktmäßig aus fest verzinsten Wertpapieren zusammen, beispielsweise deutsche Staatsanleihen. Ähnlich wie bei Aktienfonds gibt es Produkte, die weltweit anlegen, und solche, die sich auf bestimmte Märkte beschränken. Rentenfonds sind nicht durchweg als risikoarm zu bezeichnen, auch wenn das auf die Mehrheit zutrifft: So gibt es Fonds, die über Käufe von riskanteren Anleihen und solchen in Fremdwährungen mehr Rendite erzielen wollen. Einsteiger sind am ehesten mit Fonds gut beraten, die weltweit auf Staatsanleihen mit geringem Ausfallrisiko setzen. Diese Fonds eignen sich für mittlere Laufzeiten.

Für Kurzzeitparker: Geldmarktfonds
Geldmarktfonds legen das Vermögen schwerpunktmäßig in Geldmarktanlagen mit kurzer Laufzeit an. Das können beispielsweise Tagesgelder, Termingelder oder Anleihen mit kurzer Restlaufzeit sein. Solche Fonds eignen sich für alle, die möglichst geringe Risiken eingehen wollen, aber mehr Rendite als eine klassische Festgeldanlage wünschen. Für den gezielten Vermögensaufbau eignen sie sich wegen der niedrigen Rendite nicht, wohl aber für einen kurzen Anlagezeitraum.

Die Allrounder: Mischfonds
Mischfonds enthalten sowohl Aktien als auch Anleihen und Geldmarktpapiere. Damit erhält man auf einen Schlag eine komplette Vermögensanlage, weshalb diese Fonds auch als vermögensverwaltende Fonds bezeichnet werden. Der Vorteil: Anleger müssen nicht entscheiden, wie sie ihr Vermögen auf die verschiedenen Anlageklassen Aktien, Renten und Geldmarkt verteilen. Mischfonds gibt es für jeden Risikogeschmack: Fonds für vorsichtige Anleger legen zumeist mindestens zwei Drittel des Vermögens in Anleihen an, ausgewogene Mischfonds gewichten Aktien und Renten in etwa hälftig. Für mutigere Anleger gibt es die offensiven Fonds mit einer Aktienquote von zwei Dritteln und mehr. Flexible Mischfonds haben alle Freiheiten: Hier kann die Aktien- oder Rentenquote frei variieren.

Fonds im Fonds: Dachfonds
Alle genannten Fonds gibt es auch als Dachfonds, bei denen der Manager keine einzelnen Aktien oder Anleihen kauft, sondern Fonds. Es gibt Dachfonds, deren Manager aus tausenden Zielfonds frei wählen können – aber auch solche, bei denen sich die Auswahl auf hauseigene Produkte beschränkt. Da es die Fonds für alle bereits genannten Anlagekategorien gibt, ist für jeden Anlegergeschmack ein passender dabei – allerdings sollten die höheren Kosten bedacht werden, die im Vergleich zu klassischen Investmentfonds anfallen.

Kostengünstig: Indexfonds
Indexfonds bilden die Wertentwicklung eines Index nach. Diese Fonds (englisch: Exchange Traded Funds, ETFs) gibt es mittlerweile für zahlreiche Anlagekategorien. Da hier kein Fondsmanager die Titelauswahl übernimmt, sind die Kosten deutlich niedriger als bei klassischen Fonds. Sie bieten einen preiswerten Einstieg in die Welt der Fondsanlage.

Betongold: Offene Immobilienfonds
Offene Immobilienfonds sind anders aufgebaut als die anderen Fondstypen. Denn der Fondsmanager kauft Grundstücke und Immobilien statt Wertpapiere. Sie gelten als risikoarm, lassen sich allerdings nicht immer sofort verkaufen. Viele Fonds litten in den letzten Jahren unter hohen Abflüssen, so dass die Anbieter die Vorschriften für den Verkauf geändert haben. Auch wer neu in solche Fonds einsteigt, muss je nach Produkt zunächst warten, denn einige Fonds sind phasenweise für Neuanleger geschlossen. Der Kauf von Anteilen ist bei diesen Fonds immer nur dann möglich, wenn der Fondsmanager mit neuen Anlegergeldern eine Immobilie erworben hat.