Die EZB-Bankenaufsicht fordert Banken im Euroraum zu mehr Absicherung für notleidende Darlehen auf. Ab 2018 sollen neu als notleidend eingestufte Darlehen schrittweise zu 100 Prozent über Rückstellungen abgedeckt werden, teilte die Europäische Zentralbank (EZB) mit. Dafür soll den Instituten je nach Art des Kredits bis zu sieben Jahre Zeit gewährt werden. Zu den Richtlinien soll es im November eine öffentliche Anhörung geben. Neue Vorschläge zum Umgang der Banken mit ihrem Altbestand an Problemkrediten will die Aufsicht bis Ende des ersten Quartals 2018 vorstellen.

Das neue Verfahren soll ab 1. Januar 2018 für alle neu als notleidend eingestufte Kredite gelten. Dabei sollen Banken bei nicht besicherten Problemkrediten künftig zwei Jahre Zeit bekommen, um diese zu 100 Prozent über Rückstellungen abzudecken. Bei neuen besicherten Problemdarlehen soll ihnen dafür bis zu sieben Jahre Zeit gewährt werden. Sollten Banken von dieser Vorgehensweise abweichen, müssen sie dies der Aufsicht begründen.

Geldhäuser in der Eurozone sitzen immer noch auf einem Berg an ausfallgefährdeten Darlehen von fast einer Billion Euro. Dies ist vor allem eine Folge der Finanz- und Schuldenkrise im Europäischen Währungsraum. Hat eine Bank zu viele Problemdarlehen, drückt dies auf die Gewinne und lässt das Institut bei der Vergabe neuer Kredite an die Realwirtschaft zurückhaltend agieren.