Europas Banken weisen eine Finanzierungslücke von rund 159 Milliarden Euro auf. Das geht aus einem jüngst vorgelegten Bericht der Regulierungsbehörde EBA hervor. Diesen Betrag brauchen die Kreditinstitute, um von 2018 an geltende Vorschriften zu erfüllen.

Von den Banken wird verlangt, dass ihre Refinanzierung auch in Krisenzeiten über einen längeren Zeitraum vollständig sichergestellt ist. Gemessen wird dies anhand einer sogenannten strukturellen Liquiditätsquote (NSFR), die ab dem nächsten Jahr mindestens 100 Prozent betragen soll. Die Bankenregulierer werteten für ihren Bericht Daten von 164 Geldhäusern aus den EU-Ländern sowie Norwegen aus.

Die NSFR-Quote ist ein wichtiger Bestandteil der verschärften internationalen Bankenregeln, in der Fachwelt „Basel III“ genannt, die nach der Finanzkrise 2008 auf den Weg gebracht wurden. Durch sie sollen die Finanzinstitute krisenfester werden. Ziel ist, eine zu große Abhängigkeit von kurzfristigen Refinanzierungen am Interbankenmarkt zu verhindern. Dieses Problem gilt als einer der Gründe für die Finanzkrise.

Eine deutliche Mehrheit der untersuchten Banken (80,6 Prozent) erfüllen dem Bericht zufolge bereits die Mindestanforderungen. Deutsche Großbanken benötigen gemäß gesondert vorgelegten Daten der Bundesbank noch 47,4 Milliarden Euro an stabilen Finanzierungsmitteln, um die Mindestquote einzuhalten. Unter den kleineren deutschen Geldhäusern wiesen fünf Institute zusammen noch eine Lücke von 16 Milliarden Euro aus. Insgesamt wurden 39 deutsche Banken betrachtet, darunter sieben international tätige Großbanken und 32 kleinere Institute.