Smart Home-Technik erfreut sich in Deutschland zunehmender Beliebtheit: So legt einer aktuellen Umfrage des Bauherren-Beratungsunternehmens Almondia zufolge mittlerweile mehr als jeder zweite Häuslebauer großen Wert auf smarte Haustechnik. Und jeder vierte Neubau-Besitzer hat die Technologie bereits von Anfang an die Planung einbezogen. Allerdings hat auch jeder fünfte aus Kostengründen darauf verzichtet, smarte Haustechnik installieren zu lassen.

Auch eine aktuelle Umfrage des Digitalverbands Bitkom belegt, dass die Möglichkeiten, die ein vernetztes Zuhause bietet, sehr geschätzt werden: So zeigen sich rund drei Viertel der Besitzer von Smart Home-Anwendungen zufrieden mit der Anschaffung, besonders positiv werden Produktlösungen zur automatischen Steuerung von Rollläden geschätzt: Sie erreichten mit 90 Prozent den höchsten Zufriedenheitswert, sehr positiv werden auch smarte Stromzähler, Musikanlagen, Heizungen und Alarmanlagen bewertet. Zudem planen 52 Prozent der Besitzer von Smart Home-Lösungen weitere Anschaffungen für das vernetzte Zuhause.

Aufrüstung zum Smart Home kostet um die 2.000 Euro

Eine Überblick über die Kosten für das Aufrüsten von Wohnung oder Haus zu einem smarten Zuhause bietet das Karlsruher Verbraucherportal home&smart, die Daten basieren auf der Auswertung der hauseigenen Produktdatenbank. Das Ergebnis: Für das Aufrüsten sollten rund 2.000 Euro einkalkuliert werden, wobei die Kosten von verschiedenen Faktoren abhängen und auch höher oder niedriger ausfallen können, wie home&smart betont. Zudem sei der Preis nicht das einzige Kriterium, das bei der Auswahl eines Smart Home-Systems berücksichtigt werden sollte. So stehen Interessenten zunächst vor der Frage, ob sie auf Funktechnologie oder ein leitungsgebundenes System setzen sollten. Letzteres ist aufgrund der damit verbundenen Handwerksarbeiten zum Verlegen der Leitungen teurer und kommt eher für Eigentümer als für Mieter in Betracht. Für ein solches System sind laut home&smart um die 7.200 Euro für eine 73-Quadratmeter-Neubauwohnung zu veranschlagen. Der Vorteil dieser teuren Lösung: Sie ist unabhängig vom Internet und damit auch weniger störungsanfällig.

Flexibel und kostengünstiger: Funkbasierte Systeme

Für ein funkbasiertes System wie etwa Qivicon sind hingegen etwa 4.570 Euro zu veranschlagen, um eine Vier-Zimmer-Wohnung zu vernetzen, ein Single-Haushalt lässt sich für rund 2.180 Euro mit einem Apple HomeKit vernetzen, heißt es von home&smart. Die geringeren Kosten im Vergleich zur Festinstallation ergeben sich auch daraus, dass der Anwender diese Geräte selbst montieren kann und lediglich ein Grundverständnis für den Umgang mit Smartphone und PC erforderlich ist. Den Vorteil solcher Systeme sieht home&smart-Technikspezialist David Wulf darin, dass sie bei einem Umzug im neuen Zuhause weitergenutzt werden können.

Vor der Auswahl auf Erweiterungsmöglichkeiten achten

Vor der Entscheidung für ein funkbasiertes System sollten Interessenten das Angebot an erweiterbaren Komponenten sowie die Kompatibilität zu anderen Funk-Systemen und Plattformen wie etwa Alexa, Apple, HomeKit oder IFTTT beachten. So lässt sich sicherstellen, dass sich das Smart Home-System nach und nach erweitern und ergänzen lässt. Ein Auswahlkriterium bildet auch die Art der Steuerung: So gibt es Systeme, die per Sprachsteuerung bedient werden, bei anderen kommt ein Tablet zum Einsatz, alternativ kann die Steuerung auch über Wandschalter erfolgen.

Außerdem sollte auch berücksichtigt werden, dass monatlich Kosten für die Bereitstellung des Fernzugriffs per Smartphone oder beispielsweise das Speichern von Überwachungsvideos entstehen. Home&smart zufolge sind hierfür etwa fünf bis zehn Euro monatlich zu veranschlagen, Energiekosten eingerechnet.

Kostengünstiger Einstieg möglich

Wer zunächst nicht so viel Geld für eine Smart Home-Lösung ausgeben will, kann sich zunächst auf einen Anwendungsbereich beschränken. Sinnvoll ist beispielsweise der Einbruchschutz – solche Produktlösungen sind laut home&smart für 860 bis 1.075 Euro zu haben. Gut ausgewählt, können sie später Schritt für Schritt um weitere Anwendungen ergänzt werden – etwa zum Energiesparen.