Die deutsche Wirtschaft wird gemäß Einschätzung des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV) 2017 weiter  trotz Unsicherheit über den Kurs von US-Präsident Donald Trump moderat wachsen.

Zu erwarten sei ein Anstieg des Bruttoinlandsproduktes (BIB) von 1,3 Prozent, teilte der Verband in Berlin mit. Dies sei zwar deutlich weniger als das Plus von 1,9 Prozent im vorigen Jahr. Klammere man aber die geringere Zahl an Arbeitstagen aus, dürfte es 2017 mit 1,6 Prozent spürbar bergaufgehen, sagte DSGV-Präsident Georg Fahrenschon. Der Arbeitsmarkt sei in hervorragender Verfassung, und die Binnenwirtschaft sorge für Schwung. „Die Unternehmen in Deutschland starten mit Rückenwind in das neue Jahr.“

2016 hatte die deutsche Wirtschaft so stark zugelegt wie seit 2011 nicht mehr. Für das laufende Jahr rechnet die Bundesregierung bisher nur mit 1,4 Prozent Wachstum. Konjunkturrisiken für die Exportnation Deutschland gehen von einem möglicherweise eingeschränkten Freihandel unter Trump und den Verhandlungen der Briten über einen EU-Austritt aus.
Fahrenschon sagte, es könne zwar bei den bevorstehenden Wahlen in den Niederlanden, Frankreich und Deutschland zu Überraschungen kommen. „In unseren Prognosen gehen wir aber davon aus, dass sich trotz des zunehmenden Populismus der gesunde Menschenverstand durchsetzt.“

Die Unsicherheit über die Zukunft Europas und der EU dürfte aber auch ohne populistische Regierungen hoch bleiben, sagte der Chefökonom der BayernLB, Jürgen Michels. Denn die wahrscheinlichste Variante für die EU sei ein „Durchwurschteln“ mit „einem Ausbau der verdeckten Vergemeinschaftung“. Dies werde sich 2017 und in den nächsten Jahren negativ auf die Konjunktur auswirken.