Ungeachtet der Sorgen über eine Eskalation des Handelskonflikts der USA mit China sieht die US-Notenbank Fed die Wirtschaft in guter Form und strebt weitere Zinserhöhungen an.
Die Notenbanker sind sich gemäß den jüngst veröffentlichten Protokollen der geldpolitischen Sitzung vom März einig, dass sie die Zügel wahrscheinlich weiter anziehen müssen. Dies solle aber wie bisher stufenweise erfolgen. Bei Zeitplan und Umfang der Erhöhungen würden auch “internationale Entwicklungen” mit ins Kalkül gezogen.

Im Führungskreis der Fed herrsche zwar Einigkeit, dass sich die Wirtschaftsperspektiven zuletzt aufgehellt hätten. Allerdings sei “die große Mehrheit der Währungshüter” in Sorge, dass es in dem von US-Präsident Donald Trump angestoßenen Handelsstreit zu “Vergeltungsaktionen anderer Länder” kommen könne. Dies berge Risiken für die Konjunktur.

Die US-Notenbank hatte auf der Sitzung ihren Schlüsselzins zur Versorgung der Banken mit Geld auf die aktuell gültige Spanne von 1,5 bis 1,75 Prozent angehoben und zwei weitere Schritte nach oben im laufenden Jahr signalisiert. Fed-Chef Jerome Powell hat zuletzt ebenfalls eine weitere Straffung angedeutet. Auf dem Arbeitsmarkt scheine Vollbeschäftigung nahezu erreicht und die Inflation werde sich voraussichtlich in den kommenden Monaten in Richtung der Zielmarke von zwei Prozent bewegen.

Wie aus den Protokollen hervorgeht, sind alle US-Währungshüter zuversichtlich, dass die Preise in den kommenden Monaten anziehen werden. Die Fed, die Vollbeschäftigung und stabile Preise fördern soll, hat das erste Ziel praktisch erreicht. Bei den Preisen ist sie jedoch noch nicht so weit. Die Währungshüter achten hier primär auf Preisveränderungen bei persönlichen Verbraucherausgaben (PCE) ohne die schwankungsanfälligen Energie- und Nahrungsmittelkosten. Hier lag die Steigerungsrate zuletzt mit 1,6 Prozent noch unterhalb dem Ziel der Fed von 2,0 Prozent.