Sparer sollten bei einem Wertpapier-Investment auch auf die Kreditwürdigkeit eines Unternehmens achten. Die sogenannte „Bonität“ oder Zahlungsfähigkeit ist vor allem für Anleihekäufer relevant, da sie dem Unternehmen oder dem Staat einen Kredit gewähren.
Eine veränderte Zahlungsfähigkeit kann sich aber auch auf den Aktienkurs eines Unternehmens auswirken. Darauf weist die Aktion „Finanzwissen für alle“ der Fondsgesellschaften hin.

Denn wenn die Kreditwürdigkeit eines Unternehmens von Ratingagenturen herabgestuft wird und es sich teurer am Kapitalmarkt refinanzieren muss, kann das unmittelbare Auswirkungen
auf die Ertragslage haben. Die Kreditwürdigkeit von Emittenten wird regelmäßig von Ratingagenturen bewertet und veröffentlicht. Das Rating gibt an, mit welcher Wahrscheinlichkeit der Emittent seinen Zahlungsverpflichtungen gegenüber Investoren nachkommen kann. Die beste Einstufung lautet „investmentwürdig“ – von Fachleuten auch „Investment Grade“ genannt. Vorsicht gilt bei der Kategorie „zahlungsgefährdet“: Hier besteht nach Einschätzung der Ratingagentur eine hohe Ausfallwahrscheinlichkeit. Die Gefahr ist groß, dass Anleger ihr Geld nicht zurückerhalten. Solche Anleihen sind tendenziell nur für sehr spekulative Anleger geeignet. Die aktuellen Einschätzungen zur Kreditwürdigkeit eines Emittenten stehen auf den Internetseiten der Ratingagenturen, Ratings einzelner Anleihen finden Sparer auf den Internetseiten einiger Börsenplätze.

Allerdings bieten auch Ratings keine hundertprozentige Sicherheit vor einem Zahlungsausfall. Beispielsweise hatten die Schweizer Fluggesellschaft Swissair und der amerikanische Energiehändler Enron noch kurz vor ihrer Insolvenz ein gutes Rating erhalten. Und erst vor wenigen Wochen ging mit dem Landwirtschaftskonzern KTG Agrar ein bedeutender Herausgeber von Mittelstandsanleihen pleite. Anleger bangen seither um mehr als 300 Millionen Euro, die sie in die Anleihen des Unternehmens investiert hatten.

Mit dem Kauf von Investmentfonds können sich Sparer vor solchen Ausfallrisiken schützen. Denn Fonds legen das Geld in verschiedene Papiere an und streuen so das Risiko gegenüber Einzelinvestments. Selbst wenn einzelne Wertpapiere eines Fonds ausfallen, können die anderen Papiere die Verluste wettmachen.