Die ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland sind im März um 2,4 auf 12,8 Punkte gestiegen. Damit haben sie sich etwas von dem Rücksetzer im Vormonat erholt und sprechen für eine Fortsetzung des Aufschwungs. Die Einschätzung der aktuellen Konjunkturlage hat sich gleichfalls wieder etwas verbessert.

Außerhalb Deutschlands war im Januar in den meisten Ländern ebenfalls eine Stimmungsverbesserung zu beobachten. Vor allem in Frankreich stieg der Indikator nach dem deutlichen Rückgang im Vormonat wieder spürbar an. Der Aufwärtstrend in der Eurozone scheint damit nach dem schwachen Februar-Wert wieder intakt und etwas stärker als in Deutschland, bei allerdings noch deutlich niedrigerer Einschätzung der Konjunkturlage als hier zu Lande.

In den USA und in Großbritannien sanken dagegen die Konjunkturerwartungen. Die Unsicherheit um die künftige US-Wirtschaftspolitik und der näher rückende Brexit wirken hier dämpfend. Dies zeigt sich auch daran, dass die befragten Finanzanalysten die Aktienmarktentwicklung in Großbritannien für die kommenden sechs Monate deutlich weniger positiv einschätzen als zuvor.

In Bezug auf die Inflationsentwicklung zeigt sich, dass die befragten Analysten zunehmend davon ausgehen, dass der von Energiepreisen getriebene, zeitlich befristete Hochpunkt in der Währungsunion nahezu erreicht ist und keine weitere spürbare Steigerung der Inflationsraten erwartet wird. Entsprechend haben sich die Erwartungen an die kurzfristigen Zinsen im Euro-Raum im Gegensatz zu den USA nicht erhöht. In den USA erwarten die befragten Finanzprofis hingegen mit großer Mehrheit einen Anstieg der kurzfristigen Zinsen.

Die ZEW-Konjunkturerwartungen zeigen, dass sich die insgesamt gute Konjunktur 2017 in Deutschland fortsetzt. Insbesondere die sehr optimistische Einschätzung der Konjunkturlage deutet auf ein starkes erstes Quartal hin. Die hohe politische Unsicherheit, vor allem um die wirtschaftspolitische Ausrichtung der neuen US-Regierung sowie die Ausgestaltung des Brexit, dürfte aber einen stärkeren Stimmungsanstieg im März verhindert haben.