Die ZEW-Konjunkturwartungen sind von -6.8 Punkte im Juli auf 0.5 Zähler im August gestiegen.

Der Anstieg muss vor dem Hintergrund des deutlichen Rückgangs im Juli gesehen werden. Im letzten Monat schlug der Brexit-Schock zu Buche. Tatsache ist jedoch, dass Deutschlands Unternehmen bisher vergleichsweise gelassen auf das Brexit-Votum reagieren. Die vom Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) befragten Finanzmarktanalysten müssen daher ihre pessimistische Einschätzung revidieren. Von einem Unsicherheitsschock kann keine Rede sein.

Die deutsche Wirtschaft bleibt auf moderatem Wachstumskurs. Es zeichnet sich weder ein stürmisches Wachstum ab, noch eine Rezession. Es ist Geschmackssache, ob man das Glas halbvoll oder halbleer sehen will. Der private Konsum läuft rund, während der Exportmotor stottert. Infolge der gestiegenen Ölpreise erholen sich derzeit aber allmählich die ölexportierenden Schwellenländer. Deshalb besteht begründeter Anlass zur Hoffnung, dass die deutschen Ausfuhren wieder etwas stärker zulegen können.

Hinzu kommt, dass die US-Wirtschaft nach wie vor solide läuft. Somit ist der Anstieg der ZEW-Konjunkturerwartungen gerechtfertigt.