Die Deutsche Bundesbank will den umstrittenen Hochfrequenzhandel stärker an die Leine nehmen. So könnten zum Teil Nachteile langsamerer Börsenakteure ausgeglichen werden, „ohne den technischen Fortschritt an den Handelsplätzen spürbar zu mindern“, heißt es im aktuellen Monatsbericht der Notenbank.
Automatisierte Handelssysteme, die bei ihren Orders Algorithmen folgen, gehören an den Finanzmärkten mittlerweile zum Alltag. Fachleute warnen schon länger vor dem großen Einfluss solcher Systeme. Denn bricht Panik an den Märkten aus, kann der Hochfrequenzhandel außer Kontrolle geraten und Kursbewegungen noch kräftig verstärken.
Die Bundesbank schlägt unter anderem vor, statt einem stetigen Handel eine Abfolge von Auktionen einzurichten. Handelsaufträge würden gebündelt und dann in kurzer Abfolge über eine Auktion ausgeführt. Der Geschwindigkeitsvorteil von Hochfrequenzhändlern soll so verringert werden. Zudem könnte eine kleine Zeitverzögerung bei Ausführung der Aufträge aller Börsenakteure eingeführt werden. In den USA ist das bereits der Fall. Dort verzögert beispielsweise die elektronische Handelsplattform IEX seit dem Frühjahr den Aktienhandel an der Wall Street um 350 Mikrosekunden.