Die Aktiennotierungen europäischer Versorger sind in den vergangenen zehn Jahren weit hinter dem Gesamtmarkt zurückgeblieben. Hat der europäische Aktienindex Stoxx 600 seine Kursverluste, die er im Zuge der Finanzmarktkrise erlitten hatte, weitgehend wieder ausgeglichen, weisen die Aktien der Versorger in diesem Vergleichszeitraum noch ein deutliches Minus aus.
Eine wesentliche Ursache für die schwache Kursentwicklung ist zweifellos die Reaktorkatastrophe im japanischen Fukushima, die sich im März 2011 ereignete. Im Anschluss an dieses Ereignis wurde die Zukunft nuklearer Stromerzeugung weltweit kritisch betrachtet und die Kosten eines Ausstiegs aus dieser, für die Versorger höchst ertragsstarken Stromerzeugung, neu kalkuliert.

Außerdem erwies sich der nach der Katastrophe intensivierte Ausbau der Stromerzeugung durch erneuerbare Energien als Belastung für die Gewinne der traditionellen Stromhersteller.
In letzter Zeit haben sich jedoch sowohl die Strompreise als auch die Strom-Futures positiv entwickelt. Zwar befinden sie sich noch immer merklich unterhalb früherer und für die Versorger lukrativer Niveaus, doch sollte der Anstieg für eine Stabilisierung der Gewinnerwartungen in der Versorgerbranche ausreichen. Zudem ist in Sachen Regulierung eine gewisse Entspannung zu beobachten. Nach Ansicht von Experten sind hier zumindest keine weiteren Belastungen mehr zu erwarten.

Dank der Stabilisierung der Strompreise, der Aussicht auf einige neue Betätigungsfelder und die im Vergleich zum Gesamtmarkt günstige Bewertung ist die Versorgerbranche mittlerweile auch für Anleger wieder interessant.