Nicht einmal jeder zehnte Deutsche vertraut in Sachen Altersvorsorge seiner Hausbank. Das ist eines der zentralen Ergebnisse der Umfrage „Ganzheitliches Vorsorgemanagement“, die von der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft Pricewaterhouse Coopers (PwC) unter 1.000 repräsentativ ausgewählten Verbrauchern durchgeführt wurde. Auch Versicherern oder Maklern bringen die Verbraucher nur wenig Vertrauen entgegen: So trauen nur 15 Prozent der Umfrageteilnehmer ihrer Versicherung und nur 14 Prozent unabhängigen Beratern wie etwa Maklern. Auch der Staat wird als wenig kompetent eingeschätzt: Auf die Frage, wem sie am ehesten zutrauen, zum Thema Altersvorsorge kompetent beraten zu können, gaben nur acht Prozent an, dass der Staat dazu in der Lage sei. Am ehesten vertrauen die Umfrageteilnehmer auf ihr eigenes Wissen: 52 Prozent gaben an, sich in Fragen der Altersvorsorge ausschließlich auf sich selbst zu verlassen.

Zwei Drittel der Verbraucher kennen ihre Rente nicht genau
Die Crux dabei: Um die Kenntnis wichtiger Eckdaten zur Altersvorsorge steht es vielfach nicht zum Besten. Damit laufen viele Verbraucher Gefahr, die Weichen für eine auskömmliche Finanzsituation im Alter nicht richtig zu stellen. So weiß lediglich rund jeder Dritte ganz genau, wie hoch seine Rente zum jetzigen Zeitpunkt einmal sein wird. 41 Prozent haben zumindest eine ungefähre Vorstellung davon, 21 Prozent wissen es nicht. Der Großteil der Verbraucher tappe also im Dunkeln, berichtet PwC.

Rund jeder Fünfte schenkt der Vorsorge nicht genug Beachtung
Das gilt besonders für diejenigen Befragten, die sich eher desinteressiert bis sorglos geben: So gaben sieben Prozent der Umfrageteilnehmer an, dass sie nicht wissen wollen, wie es um ihre Altersvorsorge steht, weitere sechs Prozent meinen, Altersvorsorge sei nichts für sie. Fünf Prozent glauben, dass sie noch genug Zeit haben werden, um mit der privaten Altersvorsorge zu beginnen. Und drei Prozent glauben, mit der gesetzlichen Rente seien sie ausreichend abgesichert.

Mehrheit der Befragten weiß ums Risiko der Altersarmut
Immerhin ist der Mehrheit der Befragten die Brisanz der Thematik bewusst. So befürchtet mehr als jeder Fünfte, im Alter vor Armut betroffen zu sein, weitere 21 Prozent wissen nicht, ob sie im Alter finanziell gut über die Runden kommen. Weitere 17 Prozent meinen, dass sie für den Fall der Altersarmut mit Blick auf ihre heutige finanzielle Situation nichts ändern können, elf Prozent gaben an, dass die klassische Altersvorsorge nichts für sie sei und sie auf „ihre Art“ vorsorgen. Zwölf Prozent wiederum äußern, dass sie gern mehr fürs Alter vorsorgen würden, aber nicht wissen, wie. Drei von zehn Befragten gaben an, dass sie schon etwas für ihre Altersvorsorge getan haben und sich gut versorgt fühlen – aber möglicherweise noch etwas verbessern könnten.

Digitaler Vorsorge-Manager erwünscht
Wie die Umfrage weiter ergab, wünschen sich die Verbraucher ein Werkzeug, mit dessen Hilfe sie ihre heutigen und künftigen Rentenansprüche aus sämtlichen Vorsorgearten einfach überblicken können. In Skandinavien etwa gibt es diese Möglichkeit in Form eines Online-Rentenkontos bereits. 62 Prozent der Befragten würden einen solchen Vorsorge-Manager nutzen, um zumindest einmal zu prüfen, wie es im Alter um sie steht. 16 Prozent gaben sogar an, ein solches Tool regelmäßig zu nutzen, um über ihre Altersvorsorge informiert zu sein. Lediglich rund jeder Fünfte würde von einem solchen Angebot keinen Gebrauch machen.

PwC folgert aus den Umfrageergebnissen, dass Banken mehr Anstrengungen unternehmen müssen, von den Verbrauchern als kompetente Ansprechpartner wahrgenommen zu werden. Indem sie den Kunden die richtigen Werkzeuge an die Hand geben – etwa in Form geeigneter Apps – könnten sie beim wichtigen Thema Altersvorsorge den Kontakt zu den Kunden wieder herstellen und Vertrauen zurückgewinnen, heißt es von PwC.