In deutschen Unternehmen sind so viele Stellen frei wie nie zuvor. Die Bundesagentur für Arbeit (BA) führt die weiter steigende Nachfrage nach Arbeitskräften vor allem auf die stabile wirtschaftliche Lage im Lande zurück. Außerdem seien in den vergangenen Monaten viele Mitarbeiter für die Verwaltung und Betreuung von Flüchtlingen gesucht worden.
Der Stellenindex BA-X der Bundesagentur für Arbeit kletterte im September mit 221 Punkten um zwei Zähler auf einen neuen Höchststand. Die absolute Zahl der freien Stellen will die Bundesagentur am 29. September veröffentlichen, zusammen mit den September- Ökonomen Arbeitslosenzahlen.

Ökonomen sehen die weitere Entwicklung der aktuell stabilen Arbeitsmarktlage dennoch mit Vorsicht. Nach ihrer Einschätzung wird 2017 für den deutschen Jobmarkt eher ein schwieriges Jahr. Wegen der steigenden Zahl der Flüchtlinge, die stärker auf den Arbeitsmarkt drängen, sowie möglicher Folgen des Brexit sei ein Anstieg der Arbeitslosigkeit im Jahresdurchschnitt kaum zu verhindern.

Volkswirte der Großbanken gehen von einer Zunahme der Arbeitslosenzahlen im Jahresdurchschnitt zwischen 30.000 und 150.000 aus. Diese Prognosen stehen in Widerspruch zur jüngsten Arbeitsmarktprognose des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), dem Forschungsinstitut der Bundesagentur für Arbeit. Deren Experten erwarten für 2017 einen weiteren Rückgang der Arbeitslosigkeit um 70.000 auf 2,62 Millionen.