Banken in der Euro-Zone sollen mehr Vorsorge für faule Kredite leisten. Künftig sollen Geldhäuser alle Darlehen, die neu als ausfallgefährdet eingestuft werden, mit Rückstellungen stärker als bisher abfedern, wie die EZB-Aufsicht kürzlich in Frankfurt mitteilte. Bei unbesicherten Problemkrediten soll nach zwei Jahren eine 100-prozentige Abdeckung erreicht werden. Bei neuen faulen Krediten, bei denen aber Sicherheiten wie etwa Immobilien oder Wertpapiere hinterlegt sind, soll das spätestens nach sieben Jahren der Fall sein. Stichtag sei der 1. April 2018.
Mit ihren Leitlinien wollen die Aufseher verhindern, dass Banken wie nach der Finanzkrise von 2008 erneut einen Berg fauler Kredite auftürmen. Ab 2021 sollen die Institute die Aufsicht über sämtliche Fälle unterrichten, in denen ihre Vorgehensweise von den Erwartungen abweicht.
Für den Altbestand an Wackel-Krediten gelten die Leitlinien nicht. Hier sehen viele Fachleute aber das größte Problem. Ende des dritten Quartals 2017 schleppten allein die großen Banken in der Euro-Zone noch faule Kredite im Umfang von 759 Milliarden Euro mit sich herum.