Die Europäische Zentralbank (EZB) fordert von den Banken Veränderungen. Zwar seien die Geldhäuser robuster als vor einigen Jahren, aber sie müssten noch fitter werden, sagte EZB-Bankenaufseherin Sabine Lautenschläger bei einer Branchenkonferenz in Frankfurt. „Am wichtigsten ist es, dass sie ihre Geschäftsmodelle überdenken. Das Hauptaugenmerk der Aufsicht liegt derzeit auf der Überlebensfähigkeit von Geschäftsmodellen.“ Wichtig sei vor allem, dass Banken nicht zu hohe Risiken eingingen, um profitabler zu werden.

In den nächsten drei Jahren will die EZB die internen Modelle unter die Lupe nehmen, mit denen Banken berechnen, wie viel Eigenkapital sie für Kredite und andere Geschäfte zur Seite legen müssen. Ziel müsse es sein, einheitliche Ergebnisse zu erhalten und ungerechtfertigte Unterschiede zwischen Geldhäusern zu verhindern, sagte Lautenschläger.

Der Einsatz interner Modelle steht auch im Zentrum eines Streits über neue weltweite Banken-Regeln, die in der Branche „Basel IV“ genannt werden. Da die USA und Europa bei dem Thema unterschiedliche Ansichten haben, drohen die Gespräche laut BaFin-Präsident Felix Hufeld zu scheitern. EBA-Chef Andrea Enria und Lautenschläger hoffen jedoch, dass die Streitigkeiten bis Jahresende ausgeräumt werden und dass es eine Einigung auf globaler Ebene gibt, wie beide in Frankfurt betonten. „Banking ist seit Jahren ein globales Geschäft“, sagte Lautenschläger. „Folglich muss auch Regulierung global sein, um für Stabilität sicherzustellen.“