Viele Verbraucher haben sich 2017 bei der Ombudsstelle der privaten Banken über ihr Kreditinstitut beschwert. Dem Jahresbericht der Beschwerdestelle zufolge gab es mit 1806 Beschwerden einen deutlichen Anstieg beim Zahlungsverkehr. 2016 waren es noch 1434 Beschwerden. Die Bankkunden ärgerten sich vor allem über ihrer Meinung nach zu hohe Gebühren.
Beim Geschäft mit Wertpapieren gab es laut Ombudsstelle ebenfalls häufig Ärger – 1799 Beschwerden waren es im vergangenen Jahr. Wie schon 2016 betraf dies primär Investitionen in offene und geschlossene Fonds. Kunden beklagten unter anderem die aus ihrer Sicht fehlerhafte Beratung. Im Zusammenhang mit Krediten wurden mit 1451 Schlichtungsanträgen weniger Streitfälle zwischen privaten Banken und ihren Kunden gezählt als im Jahr davor, wo es 2661 waren.
Auch insgesamt gingen gemäß Angaben des Bankenverbandes BdB 2017 weniger Schlichtungsanträge beim Ombudsmann ein als 2016. Die Zahl sank um 272 auf 5325. 4163 der eingereichten Beschwerden erfüllten 2017 die erforderlichen Bedingungen, gut 2400 wurden abgearbeitet. Mehr als die Hälfte davon wurden ganz oder teilweise zugunsten der Kunden entschieden.
1992 hatte der Bankenverband freiwillig das außergerichtliche Schlichtungsverfahren eingeführt. Seit April 2016 ist es eine anerkannte Verbraucherschlichtungsstelle. Sechs pensionierte Richter nehmen sich als unabhängige Streitschlichter der Beschwerden an, wenn sich diese nicht vorher erledigen.