Es hat lange gedauert. Doch nun haben sich die Bankenregulierer auf weltweite Kapitalvorschriften für Geldhäuser geeinigt. Besonders strittig war bis zuletzt, in wie weit Banken mit eigenen internen Modellen errechnen dürfen, wieviel Eigenkapital sie für Kredite und andere Geschäfte bereithalten müssen. Dieses Problem wurde jetzt über die Festlegung einer Grenze gelöst, wie der Baseler Ausschuss in Frankfurt mitteilte. Der Kompromiss sieht vor, dass der errechnete Kapitalbedarf nicht unter 72,5 Prozent des nach einem Standard-Modell ermittelten Werts fallen darf. Für die Einführung des gesamten Regelpakets haben die Banken viel Zeit: Die Einführungsphase beginnt 2022 und endet erst fünf Jahre später.
Über den Abschluss des Reformpakets wurde im Baseler Ausschuss für Bankenaufsicht, in dem Notenbanken- und Behörden-Experten aus 28 Ländern globale Regulierungsstandards für die Branche erarbeiten, bis zuletzt hart verhandelt. Die Regulierer hatten das unter dem Stichwort “Basel III” bekannte Paket 2010 nach der Finanzkrise im Auftrag der Gruppe der 20 führenden Industrie- und Schwellenländer (G20) angeschoben. Mit den neuen globalen Kapitalvorschriften soll das weltweite Bankensystem krisenfester gemacht werden.