Europas Banken müssen aus Sicht der EZB-Bankenaufsicht mehr tun, damit ihre Gewinne auch in Zukunft sprudeln.
Einmaleinahmen und unsichere Ertragsquellen könnten dies nicht gewährleisten, warnte die Chef-Bankenaufseherin der EZB, Daniele Nouy, im Gespräch mit einem Newsletter, den die Zentralbank auf ihrer Webseite veröffentlichte. Die Eigenkapitalrendite der großen europäischen Institute sei zwar 2015 auf 4,5 Prozent von 2,8 Prozent im Vorjahr gestiegen. „Ein tieferer Blick deckt aber einige Schwachstellen in dem Bild auf.“ So sei beispielsweise ein Teil der Gewinne lediglich durch einmalige Einnahmen nach oben getrieben worden.

Nouy zufolge haben Institute zwar ihre Gebührenerlöse erhöht. „Aber es bleibt abzuwarten, in welchem Ausmaß diese in Zukunft weiterhin wachsen können“, gab die Französin zu bedenken. Sie rief die Banken dazu auf, Geschäftsmodelle auf den Prüfstand zu stellen, um Gewinne langfristig zu sichern. Manche Institute müssten auch das Problem der faulen Kredite stärker angehen. Viele Banken leiden unter den langanhaltenden Mini-Zinsen im Euro-Raum und einem scharfen Wettbewerb in der Branche. Dadurch fällt es ihnen zusehends schwerer, im angestammten Kreditgeschäft auskömmliche Gewinnmargen zu erzielen.