Wer in Deutschland Geld am Automaten abheben will, muss lediglich darauf achten, dass er je nach Konto den richtigen erwischt. So lassen sich hohe Gebühren vermeiden. Daher sind beispielsweise Sparkassenkunden gut beraten, möglichst keinen Automaten der Deutschen Bank zu nutzen. Gleiches gilt umgekehrt ebenso. Doch was ist zu beachten, wenn man im Ausland Geld benötigt, möglicherweise sogar außerhalb des Euro-Raums?
Geld abheben im Euro-Raum
Wer im Euro-Ausland Geld abheben will, sollte darauf achten, welche Karte er hierfür nutzt: So hat etwa die Comdirect Bank Anfang 2017 die Konditionen für das Abheben mit Kreditkarte geändert – konnte diese zuvor weltweit zum kostenlosen Geldabheben genutzt werden, fallen nun satte 9,90 Euro Gebühren im Euro-Raum an und man ist besser beraten, die EC-Karte zum Geldabheben zu nutzen. Es empfiehlt sich daher, vor dem Urlaub die Konditionen der Hausbank noch einmal zu überprüfen.
Sinnvoll ist es auch, sich auch gleich darüber zu informieren, ob die Hausbank mit Partner-Instituten im Ausland zusammenarbeitet. So können Hypovereinsbank-Kunden etwa in Österreich kostenlos an Automaten der Bank Austria Geld abheben. Ansonsten dürfen die Gebühren hierfür nicht höher als in Deutschland sein.
Geld abheben im Nicht-Euro-Raum
Wer außerhalb der Euro-Zone Geld am Automaten abheben will, muss darauf achten, welche Option er auswählt: Möglich ist die Auszahlung mit sofortiger Umrechnung in Euro oder eine Auszahlung ohne Umrechnung. Das Online-Verbrauchermagazin „Finanztip“ rät beim Geldabheben in diesen Ländern dazu, letztere Option zu wählen. Diese könne auch als „Umwandlung“, „Conversion“ oder „Konvertierung“ bezeichnet sein. Sollte dann eine Warnung erscheinen, dass der Wechselkurs nicht garantiert sei, ist dies laut Finanztip dennoch meist die bessere Wahl. Der Grund: Ein garantierter Wechselkurs bringt im ungünstigen Fall bis zu zehn Prozent an Zusatzkosten mit sich. Denn die Betreiber verdienen daran, dass sie bei der Umrechnung einen Aufschlag einkalkulieren und die Benutzerführung so gestalten, dass diese für sie lukrative Variante vom Benutzer eher gewählt wird. Wird auf die Sofort-Umrechnung verzichtet, erfolgt die Abrechnung zum tatsächlichen tagesaktuellen Kurs ohne nachteilige Aufschläge.
Was ist beim Bezahlen mit EC- oder Kreditkarte zu beachten?
Auch bei der Nutzung von EC-Karten außerhalb der Euro-Zone fällt beim Bezahlen der Wechselkurs je nach Wahl der Transaktion ungünstiger aus. Laut Finanztip fallen hierfür in vielen Läden Zusatzkosten von bis zu fünf Prozent an, weil die Betreiber auch hier an der teuren Umrechnungsvariante verdienen. Wer außerhalb des Euro-Raums mit Kreditkarte zahlt, muss zudem bedenken, dass eine Transaktionsgebühr von ein bis zwei Prozent des Rechnungsbetrags fällig wird. Diese entfällt üblicherweise im Euro-Raum.
Deckung der Kreditkarte beachten
Gerade, wenn die Kreditkarte als Kautionsersatz genutzt wird – etwa beim Anmieten eines Mietwagens oder im Hotel – muss beachtet werden, dass damit das Limit der Kreditkarte deutlich sinkt. Denn auch wenn der Autovermieter oder das Hotel diesen Betrag lediglich auf der Kreditkarte blocken und nicht abheben: Zur freien Verwendung steht nur noch die Differenz aus Limit und Kaution zur Verfügung. Damit sinkt das Kreditkartenlimit schnell um mehrere Hundert Euro. Es kann daher sinnvoll sein, dieses vor einem Auslandsaufenthalt heraufzusetzen, um finanzielle Engpässe vor Ort zu vermeiden. Auch ist es oft günstiger, eine Unterkunft für einen längeren Zeitraum – etwa eine Ferienwohnung – per Überweisung statt mit Kreditkarte zu bezahlen. So wird das Limit der Karte nicht überstrapaziert, falls es noch anderweitig im Laufe des Monats benötigt wird.
Es kann zudem auch sinnvoll sein, mit der Bank ein höheres Tageslimit für die Kreditkarte zu vereinbaren. Dies kann beispielsweise vor einem Skiurlaub sinnvoll sein, bei dem am ersten Tag auf einmal hohe Summen für Skipässe, Ausrüstung und Skikurse gezahlt werden müssen.