Die digitale Währung Bitcoin – 2009 ursprünglich als virtuelles Zahlungsmittel entwickelt – wird nicht mehr nur als virtuelles Zahlungsmittel genutzt. Mittlerweile setzen auch Investoren auf diese und andere so genannte Kryptowährungen wie zum Bespiel Ethereum. Doch was hat es mit diesen Zahlungsmitteln auf sich und für wen eignen sie sich als Geldanlage? Fest steht: Als reines Zahlungsmittel eignet sich die Digitalwährung nach Angaben der Verbraucherzentralen nur bedingt. Nutzer dieser Währung können sie längst nicht für alle Einkäufe im Internet verwenden, wie es ursprünglich von den Entwicklern vorgesehen war. Die Währung wird unabhängig von Regierungen und Zentralbanken im Wege einer kryptographischen Formel digital erzeugt. Das Kopieren und Fälschen soll über Verschlüsselungstechniken sichergestellt werden, allerdings gab es in der Vergangenheit dennoch Hackerangriffe auf Tauschbörsen für digitale Währungen. Dass das Gesamtvolumen der Digitalwährung Bitcoin auf 21 Millionen Einheiten begrenzt ist, soll eine Inflation verhindern – und führt de facto zu hohen Kursausschlägen, wie die Verbraucherzentralen berichten.

Hohe Kursausschläge üblich

Seit 2010 lassen sich die Wechselkurse verfolgen. Bitcoins werden mittlerweile nicht mehr nur in US-Dollar, sondern auch in den Währungen Euro und Yen gehandelt. Anfangs stand der Kurs bei unter zehn US-Dollar, derzeit liegt er bei umgerechnet knapp 2.000 Euro (Stand 17. Juli 2017). 2013 entwickelte sich der Kurs nach Angaben der Verbraucherzentralen sehr turbulent: So schwankte der Kurs beispielsweise am 6. April 2014 zwischen 301,17 und 736,65 Euro, ähnlich hoch waren die Kursausschläge unter anderem auch sieben Tage später. Wer in Bitcoins investiere, muss sich daher darüber im Klaren sein, dass er sein Geld in kürzester Zeit sowohl verdoppeln, aber auch verlieren kann, geben die Verbraucherschützer zu bedenken. Damit eignen sich Kryptowährungen allenfalls als kleine Beimischung im Depot.

Investments sind auf zwei Wegen möglich – direkt und indirekt

Doch als was sind diese Währungen eigentlich zu betrachten? Vielfach werden sie als Alternative zu Gold bezeichnet, da sie wie das Edelmetall keinen Ertrag in Form von Zinsen abwerfen. Parallelen ergeben sich auch aus der Erzeugung, die als „Mining“ bezeichnet wird und sehr aufwändig ist, da enorme Rechnerkapazitäten benötigt werden. Der Weg zum Bitcoin führt über Handelsplätze im Internet, eine Übersicht über solche Plattformen bietet die Website Buy Bitcoin Worldwide. Für deutsche Interessenten listet die Datenbank zahlreiche Plattformen auf, Bitcoin.de zählt zu den bekanntesten. Wer über diese Plattform kauft, muss sich zunächst gegen Gebühr registrieren lassen, für die Transaktion fallen 0,5 Prozent Gebühren an. Die Aufbewahrung der Kryptowährung sollte laut Empfehlung von Profis über so genannte Hardware-Wallets erfolgen – vergleichbar mit einer externen Festplatte. Der Grund: Wer die Kryptowährung auf der Online-Plattform hortet, kann Opfer eines Hackerangriffs werden – und dann wäre das Guthaben verloren.

In Bitcoin und Co. lässt sich aber auch indirekt und ohne Wallets investieren – etwa über den Bitcoin Investment Trust (WKN: A14S73) oder das Bitcoin-Zertifikat Bitcoin Exchange Traded Note (WKN: A2CBL5), das die Comdirect-Bank kürzlich ins Angebot aufgenommen hat. Diese Anlagevehikel stellen den Kursverlauf der Kryptowährung nach – sie funktionieren also ähnlich wie börsengehandelte Indexfonds, die einen bestimmten Index abbilden. Der Kursverlauf des Investment Trusts zeigt beispielhaft, worauf Anleger sich einstellen müssen: Zwar legte das Investmentvehikel in den vergangenen zwölf Monaten um stolze 181 Prozent zu (Stand 17. Juli 2017), doch auch zweistellige Verluste innerhalb weniger Tage sind keine Seltenheit.