Die Aktienanalysten der DZ Bank rechnen damit, dass der DAX schon bald wieder steigt. Nicht zuletzt weil die Kurse in den vergangenen Wochen etwas zurückgefallen sind, beurteilen die Anlageprofis die Aussichten für den deutschen Leitindex positiv. Der Ausblick für die Konjunkturentwicklung weltweit bleibt rosig, so dürften die DAX-Gesellschaften ihre Gewinne 2017/18 um elf Prozent p.a. steigern. Die Sorgen des Marktes, dass der starke Euro die Exportgeschäfte der DAX-Unternehmen bremsen werde, teilen die Finanzexperten nicht. Zwar bremse der höhere Euro-Kurs zweifellos auf einigen Auslandsmärkten, die globale Konjunkturerholung und besonders die wirtschaftliche Verbesserung in Europa würden mit ihren positiven Effekten jedoch überwiegen. Mit Blick auf die kommenden Monate scheint es noch genügend Treiber für einen Anstieg der Unternehmensgewinne zu geben. Auch dürfte der Euro im weiteren Jahresverlauf kaum noch weiter aufwerten.

Die Bewertung des DAX ist zuletzt gesunken (KGV-2018e: 12,4, KBV-2017e 1,7). Dies entspricht einer Gewinnrendite von acht Prozent und vergleicht sich u.a. mit 0,4 Prozent Rendite bei Staatsanleihen. Die Dividendenrendite beträgt 3,3 Prozent. Die Bewertung sei damit sehr attraktiv.
Zunächst sei nicht damit zu rechnen, dass Anleger am Aktienmarkt eine Rallye nach oben verpassen. Daher drängten sich noch keine massiven Käufe auf. Alternativ biete sich aber eine Stückelung der Anteilskäufe an. Durch Zuflüsse von ausländischen Käufern könnte der DAX in den kommenden Monaten dann stärker an Fahrt aufnehmen, realistischer Weise dürften insbesondere ausländische Investoren noch die Ergebnisse der Bundestagswahl abwarten.
Die Kursperspektiven des deutschen Leitindex mit Blick gen Jahresende 2017 (DZ BANK-Kursziel 13.000 Punkte) beziehungsweise zur Jahresmitte 2018 (13.500 Punkte) schätzen die DZ Bank-Analysten unverändert positiv ein.

Risiken für eine Fortsetzung der laufenden Aufschwungsbewegung seien eine Verschärfung geopolitischer Konflikte und eine zunehmende Diskussion „italienischer Themen“ (Regierungsbildung, Banken, Staatsverschuldung) im Zuge der für 2018 geplanten Wahlen im Stiefelstaat. Von der Ende September anstehenden Bundestagswahl sei hingegen keine aktienmarktbeeinflussende Entwicklung zu erwarten, zu unspektakulär erscheinen die Wahlprognosen wie auch die Wahlprogramme, denen es an marktübergreifenden Themen und nicht zuletzt an Unterschieden zueinander mangele.