Exchanged Traded Funds (ETFs) erfreuen sich unter Profiinvestoren und Privatanlegern zunehmender Beliebtheit. Im Gegensatz zu aktiven Fonds, bei denen Fondsmanager die Wertpapiere auswählen, bilden die klassischen ETFs einen Index möglichst genau nach, etwa den DAX oder den S&P 500. Sie werden außerdem täglich an der Börse gehandelt. Es gibt auch aktive ETFs, aber davon soll im Folgenden der Einfachheit halber nicht die Rede sein. ETFs unterliegen der gleichen strengen Regulierung wie klassische Fonds. Wer sich für ETFs interessiert, sollte aber beim Kauf genau hinschauen: Denn unter dem Sammelbegriff der Exchange Traded Products (ETP) befinden sich neben den ETFs auch Exchange Traded Commodities/Currencies (ETC) und Exchange Traded Notes (ETN). Das sind aber völlig verschiedene Produkte mit unterschiedlichen Risiken. Die verwirrend ähnlich klingenden Produktnamen führen häufig zu Verwechslungen – sowohl bei professionellen Investoren als auch bei Privatanlegern. Darauf weist die Aktion „Finanzwissen für alle“ der Fondsgesellschaften hin.

Die Produkte im Überblick:

ETFs
Die gemessen am weltweit verwalteten Volumen von rund 3,3 Billionen Dollar wichtigste Produktgruppe sind die ETFs. In Deutschland handelt es sich wie auch bei den aktiv gemanagten Publikumsfonds um Fonds in der rechtlichen Form des Sondervermögens. Das bedeutet: Geht die Investmentgesellschaft in Konkurs, ist das investierte Kapital grundsätzlich von der Konkursmasse getrennt und geschützt. Fast alle ETFs in Europa sind im Rahmen der sogenannten OGAW-Richtlinie (Organismen für gemeinsame Anlagen in Wertpapieren) aufgelegt und unterliegen damit den gleichen strengen Regeln wie klassische Fonds. Das ist an der Regulierungsbezeichnung UCITS im Produktnamen erkennbar. Die ETFs werden an der Börse wie Aktien laufend gehandelt.
ETCs
Anders dagegen die ETCs. Rohstoffe werden in Deutschland nicht in physischer Form an der Börse gehandelt, sondern gewöhnlich in Form von Inhaberschuldverschreibungen verbrieft. ETCs erlauben den Handel mit Rohstoffen, ohne dass Terminkontrakte genutzt werden müssen oder eine Lieferung von physischen Rohstoffen erfolgen muss. Als Inhaberschuldverschreibung bergen sie jedoch ein Emittentenrisiko. Das unterscheidet diese Produktgruppe von dem Sondervermögen der ETFs. Um das Emittentenrisiko zu minimieren, sichern einige Emittenten das Anlegerkapital der ETC durch die Hinterlegung von Anleihen oder Rohstoffen ab. Die Pfänder der börsengehandelten Rohstoffe sind in der Regel bei einem unabhängigen Sicherheitentreuhänder aufbewahrt.
ETNs
Zur Gruppe der Passivprodukte gehören auch die Exchange Traded Notes oder auch ETN. Es handelt sich rechtlich um Schuldverschreibungen. Diese Papiere unterliegen ebenso einem Emittenten- bzw. Gegenparteirisiko. In Deutschland bieten die Emittenten besicherte sowie unbesicherte Produkte an. Die Besicherung der Anlegergelder erfolgt durch die Hinterlegung eines Pfands. Im Falle einer Insolvenz werden die hinterlegten Wertpapiere verwertet und aus den Erlösen die Ansprüche des Anlegers erfüllt.