Der Euro hat nach Ansicht der Europäischen Zentralbank (EZB) seit dem vergangenen Jahr wegen politischer Unsicherheiten international an Bedeutung eingebüßt. Das Brexit-Votum, der Regierungswechsel in den USA sowie Wahlen in einigen europäischen Ländern schmälerten den internationalen Einsatz der Gemeinschaftswährung, erklärte die EZB in einem Bericht zur internationalen Rolle des Euro. Seine Position als mit Abstand zweitwichtigste Reservewährung nach dem Dollar konnte der Euro dennoch leicht ausbauen.

„Die sehr simple Nachricht ist, dass der Euro weiter an Boden verloren hat als internationale Währung“, sagte EZB-Direktor Benoit Coeure in Frankfurt. Das zeige sich etwa bei internationalen Schuldenpapieren, bei Fremdwährungskrediten und Fremdwährungsschulden. Dagegen konnte der Euro 2016 seinen Anteil an den weltweiten Devisenreserven auf 19,7 Prozent von zuvor 19,4 Prozent leicht ausbauen. Damit hat sich laut EZB der Euro als offizielles Mittel zur Wertaufbewahrung bei Turbulenzen an den Finanzmärkten im Berichtszeitraum behauptet.
Die weltweit führende Reservewährung blieb auch im vergangenen Jahr mit klarem Abstand der Dollar. Ihr Anteil an den globalen Devisenreserven ging allerdings 2016 leicht auf 64 Prozent von 65 Prozent zurück.