Der Euro schwächelt und nähert sich allmählich der Parität zum US-Dollar. Mit 1,06 Dollar kostet die europäische Gemeinschaftswährung derzeit rund sechs Prozent weniger als zu Jahresbeginn. Die Abwertung bewirkt für Deutschlands Exportfirmen eine Verbesserung ihrer preislichen Wettbewerbsfähigkeit und höhere Gewinne – wovon auch die Aktien der betreffenden Unternehmen profitieren.
Gemäß einer Faustregel bedeutet jeder Cent, den der Dollar an Wert zulegt, einen Anstieg der durchschnittlichen Unternehmensgewinne in der Eurozone um knapp ein Prozent. Bei besonders exportorientierten deutschen Firmen fällt das Plus teilweise sogar deutlich höher aus. Deren Aktien erhalten demzufolge am Aktienmarkt besonders starken Rückenwind. Die Deutsche Börse AG hat die zehn exportstärksten Aktien aus DAX und MDAX herausgefiltert und dafür einen eigenen Index gebildet, den DAXplus Export-Strategy.

Derzeit enthält dieser Index folgende Aktien: adidas, Airbus, Bayer, Brenntag, FMC, GEA, Hochtief, Linde, MTU und Symrise. Als besonders dollarabhängig gelten dabei Airbus und MTU Aero Engines, weil deren wenige Konkurrenten – Boeing und die Triebwerksproduzenten – überwiegend im Dollarraum fertigen und Geschäfte mit Flugzeugen und Turbinen nahezu ausschließlich in Dollar abgerechnet werden. Airbus und MTU kommen demnach zu Gute, dass sie auf Grund der Euro-Abwertung gegenüber dem Dollar billiger produzieren und gleichzeitig teurer verkaufen können als vorher.

Neben den zehn Aktien aus dem DAXplus Export Strategy werden auch die deutschen Autohersteller – insbesondere Daimler, da das Unternehmen im US-Lkw-Geschäft eine dominierende Rolle spielt – sowie die Maschinenbauer vom starken Dollar begünstigt. Und natürlich auch DAX und MDAX insgesamt, weil diese beiden Indizes mehr exportintensive Unternehmen enthalten als die meisten anderen internationalen Börsenindizes.