Die Europäische Zentralbank (EZB) fährt in der Hauptferienzeit ihre vor allem in Deutschland umstrittenen Anleihekäufe deutlich zurück.

Die Notenbanker nahmen in der Woche bis zum 5. August Staatstitel der Euro-Länder im Volumen von 12,41 Milliarden Euro in ihre Bücher, wie die EZB am Montag in Frankfurt mitteilte. In der Vorwoche waren es 16,45 Milliarden Euro. Die EZB und die nationalen Notenbanken erwarben damit seit März 2015 Staatspapiere im Volumen von 957,27 Milliarden Euro. Das Anleihekaufprogramm soll noch bis mindestens Ende März 2017 laufen und dann ein Gesamtvolumen – Regionalbonds, Pfandbriefe, Hypothekenpapiere und seit kurzem auch Firmenanleihen eingeschlossen – von 1,74 Billionen Euro erreichen.

Als Teil des Kaufprogramms erwarben die Währungshüter in der vergangenen Woche Unternehmensanleihen im Volumen von 1,76 Milliarden Euro nach zuvor 1,37 Milliarden Euro. Inzwischen halten sie auch viele Schuldtitel deutscher Unternehmen, darunter Anleihen von BASF, Daimler, RWE und Bosch. Neben der Bundesbank beteiligen sich die Notenbanken Italiens, Frankreichs, Spaniens, Belgiens und Finnlands an dem Erwerb von Firmenanleihen, der von der EZB gesteuert wird.

Mit der Geldflut will die EZB das Wirtschaftswachstum anschieben und die aus ihrer Sicht zu niedrige Inflation anheizen. Durch die Käufe sollen die Anleihen-Renditen nach unten gedrückt werden, so dass Banken weniger in diese Titel investieren. Die Geldhäuser sollen stattdessen mehr Kredite an Unternehmen und private Haushalte vergeben.