Laut EZB-Präsident Mario Draghi würde der Austritt aus der Eurozone keinem Land nützen. Für ihre wirtschaftlichen Probleme seien die Länder überwiegend selbst verantwortlich, sagte Draghi auf einer Veranstaltung in der slowenischen Hauptstadt Ljubljana. Euroskeptische Parteien wie die oppositionelle Fünf-Sterne-Bewegung in Italien oder der rechtsextreme Front National (FN) in Frankreich argumentieren sehr häufig, dass die Wirtschaft in ihren Ländern mit einem flexiblen Wechselkurs wieder wettbewerbsfähiger würde.

Dem widersprach Draghi. „Länder, die Reformen umgesetzt haben, sind nicht von einem flexiblen Wechselkurs abhängig, um nachhaltiges Wachstum zu erzielen“, sagte der Italiener. Falls ein Land wegen schwerer struktureller Probleme ein geringes Produktivitätswachstum aufweise, könne der Wechselkurs nicht die Antwort sein. Der Euro sei dafür nicht verantwortlich.

Draghi warb zudem für ein wirtschaftlich offenes Europa. Es sei klar, was der weitere Weg für die Gemeinschaft sei, sagte der Notenbank-Chef: „Sich nicht abwenden von dem, was funktioniert hat: Unser Modell der wirtschaftlichen Öffnung, was durch unsere Gemeinschaftswährung verstärkt wird.“ Dabei müssten aber die Fehler der Vergangenheit behoben werden, die dafür sorgten, dass dies nicht so gelang wie es sein sollte. „Wir müssen unsere Union stabiler und erfolgreicher machen, um den Bürgern die Sicherheit zu geben, die sie verlangen.“ Dann sei die Union auch in einer stärkeren Position, um unter anderem der Zunahme des politischen Extremismus zu begegnen.