Die Wirtschaft in der Euro-Zone setzt ihre Erholung in mäßigem, aber stetem Tempo fort. Im dritten Quartal ist das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in den 19 Ländern des Währungsraums um 0,3 Prozent zum Vorquartal und damit genau so stark wie im Frühjahr gestiegen. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten mit dieser Rate gerechnet. Für Rückenwind im dritten Quartal sorgte erneut das kräftige Wachstum der spanischen Wirtschaft von 0,7 Prozent. In Frankreich, der nach Deutschland zweitgrößten Volkswirtschaft der Euro-Zone, ging es mit 0,2 Prozent nach oben.
Details für die Euro-Zone werden am 15. November veröffentlicht. Dann liegen auch erste Daten für Deutschland vor. Die meisten Fachleute gehen davon aus, dass sich das Wachstum von 0,4 Prozent im Frühjahr wohl etwas verlangsamt hat.
Ebenfalls verhalten steigen die Preise im Euro-Raum. Im Oktober verteuerten sich Waren und Dienstleistungen zum Vorjahr um 0,5 Prozent. Von Reuters befragte Volkswirte hatten diesen Wert erwartet. Im September lag die Inflationsrate mit 0,4 Prozent noch einen Tick niedriger. Trotz des leichten Auftriebs ist die Teuerung aber immer noch weit niedriger als von der Europäischen Zentralbank (EZB) gewünscht. Sie strebt eine Inflationsrate von knapp zwei Prozent an.
Die Währungshüter um EZB-Chef Mario Draghi haben den Leitzins bereits auf null gesetzt und ein Billionen schweres Wertpapierankaufsprogramm aufgelegt, um die Wirtschaft anzukurbeln und die Inflation anzuheizen. Im Dezember steht eine Entscheidung an, ob sie das bis Ende März 2017 laufende Programm verlängern und eventuell Änderungen daran vornehmen sollen.
Dämpfend auf die Preise wirkten sich auch im Oktober die Kosten für Energie aus, für die die Verbraucher 0,9 Prozent weniger ausgeben mussten als vor Jahresfrist. Klammert man Energie aus, lag die Jahressteuerung bei 0,7 Prozent.