In der aktuellen Niedrigzinsphase stellt der langfristige Vermögensaufbau eine Herausforderung dar. War es früher noch möglich, mit Banksparplänen Geld zu verdienen, wirft diese Sparform praktisch keine nennenswerte Rendite mehr ab. Als Anlagevariante für Geld, das kurzfristig verfügbar sein muss, mag ein Tagesgeldkonto noch sinnvoll sein, doch wer langfristig sparen möchte, sollte nach Alternativen Ausschau halten. Eine Möglichkeit, schon ab 25 Euro monatlich Geld anzulegen, bieten Fondssparpläne.

Pluspunkt 1: Flexibilität
Ein großer Vorteil dieser Sparform: Anders als beispielsweise bei einer Kapital-Lebensversicherung kann der Anleger flexibel auf Einkommensschwankungen reagieren und die monatlichen Zahlungen problemlos auch aussetzen und stoppen. Teure Abschlussgebühren, die die Kündigung der Anlage auf Jahre hinaus unrentabel machen, entfallen außerdem. Ganz kostenlos ist der Fondskauf allerdings auch nicht, denn je nachdem, wo der Fonds erworben wird, fällt ein Ausgabeaufschlag in unterschiedlicher Höhe an. Eine kostengünstige Alternative stellen generell so genannte Indexfonds (Exchange Traded Funds, kurz: ETFs) dar, bei denen die Gebühren deutlich niedriger sind als bei Fonds, deren Manager den Index zu schlagen versucht.

Pluspunkt 2: Der Cost-Average-Effekt
Wer einen größeren Betrag in Aktienfonds anlegen will, steht vor der Frage, wann der richtige Zeitpunkt für den Einstieg wäre. Der Kauf zu sehr hohen Kursen wäre nachteilig, einen günstigen Zeitpunkt nach einem Kursrückgang zu erwischen kann auch schwierig sein. Wer hingegen monatlich spart, muss sich um das richtige Timing keine Gedanken machen: bei hohen Kursen werden nur wenige Anteile für den Betrag erworben, bei niedrigen mehr. Daraus ergibt sich langfristig ein günstiger durchschnittlicher Kaufpreis.

Pluspunkt 3: Langer Atem zahlt sich aus
Zurückliegende Kursgewinne bieten keine Garantie für die Zukunft, doch sie zeigen an, was möglich ist: So erzielten deutsche Anleger mit monatlich 100 Euro in den vergangenen 30 Jahren sehenswerte Erträge: Wer sich seinerzeit für einen international anlegenden Aktienfonds entschieden hätte, würde heute rund 94.000 Euro im Depot haben – kein schlechtes Ergebnis für einen Kapitaleinsatz von insgesamt 36.000 Euro. Unterm Strich entspricht dies einer Rendite von jährlich durchschnittlich 5,8 Prozent. Mit Euro-Rentenfonds, die deutlich weniger Risiken bergen, wären es immer noch beachtliche 77.000 Euro. Anlegern sollte aber immer bewusst sein, dass kurzfristige Schwankungen bei dieser Anlageform möglich sind.

Pluspunkt 4: Für jeden das passende Produkt
Mit einem Fondssparplan lässt sich so ziemlich jeder Anlagewunsch umsetzen, denn es gibt tausende Fonds mit zahlreichen Strategien und Schwerpunkten, aus denen ein individueller Vermögensaufbau zusammengestellt werden kann. So lassen sich beispielsweise 100 Euro monatlich auch auf mehrere Fonds verteilen. Grundsätzlich gilt, dass die Fonds umso risikolastiger sein dürfen, je länger gespart werden soll. Denn dann ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass vorübergehende Kursverluste wieder wettgemacht werden. Finanztest empfiehlt beispielsweise einen so genannten „Pantoffel-Sparplan“, bei dem Anleger monatlich zu je 50 Prozent in einen Aktien- und in einen Renten-Indexfonds einzahlen.

Über die vergangenen 15 Jahre hätte sich so eine jährliche Rendite von durchschnittlich 5,9 Prozent ergeben. Zum Vergleich: Mit einem Sparbuch hätten Anleger im gleichen Zeitraum lediglich 1,3 Prozent pro Jahr erwirtschaftet. Anlegern, die langfristiger sparen wollen beziehungsweise mehr Risiken verkraften können, empfiehlt Finanztest eine Aufteilung der Sparraten auf 75 Prozent Aktien-ETF und 25 Prozent Renten-ETFs, vorsichtigen Anlegern und solchen, die über einen kürzeren Zeitraum sparen, empfehlen die Tester die umgekehrte Aufteilung.