Die meisten Menschen beschäftigen sich nicht gerne mit Finanzfragen, meist aus Angst vor Fehlentscheidungen. Doch den Kopf in den Sand zu stecken, ist keine Lösung. Denn Geldanlagen werden nicht besser, weil man keine Lust hat, sich um sie zu kümmern. Schon länger gibt es kaum mehr Zinsen auf Sparbüchern oder für Anleihen. Parallel ist die Inflation im Januar sprunghaft auf 1,9 Prozent gestiegen nach 0,8 Prozent noch im November. Damit verliert das sauer verdiente Geld auf Sparbüchern oder Tagesgeldkonten stetig an Wert. Ein Beispiel: Bei einer Inflation von jährlich 2 Prozent sind von 1.000 Euro nach fünf Jahren nur noch rund 905 Euro übrig. Ohne entsprechende Erträge spart man sich also ärmer, so die Aktion „Finanzwissen für alle“ der Fondsgesellschaften. Ein Anfang ist gemacht, wenn man diese drei Grundregeln bei der Geldanlage beachtet:

Regel 1: Sparziel und Risikoneigung definieren
Sparer sollten sich zunächst über ihr Sparziel, die geplante Anlagedauer und ihre persönliche Risikoakzeptanz klar werden, bevor sie sich für eine Anlage entscheiden. Denn die verschiedenen Sparmöglichkeiten unterscheiden sich hinsichtlich Sicherheit, Liquidität und Rendite. Als Faustregel gilt: Eine Anlageform kann nie alle drei Kriterien erfüllen. So bringen jederzeit verfügbare Anlagen, also solche mit hoher Liquidität häufig nur geringere Renditen. Höhere Renditen sind hingegen nur realistisch, wenn Sparer einen längeren Zeithorizont und zwischenzeitliche Wertschwankungen akzeptieren. Wer beispielsweise langfristig denkt und gute Nerven hat, kann in Aktienfonds investieren. Sparer, die dagegen risikoscheuer sind, benötigen wertstabilere Anlagen. Wer die Unterschiede nicht kennt oder sich die Auswahl nicht zutraut, sollte sich beraten lassen.

Regel 2: Je früher, desto besser
Wer früh anfängt zu sparen, kann mithilfe des Zinseszinseffektes einen soliden Kapitalstock aufbauen. Ein Beispiel: Aus 10.000 Euro werden bei jährlich durchschnittlich fünf Prozent Rendite nach 20 Jahren mehr als 26.000 Euro und nach 40 Jahren bereits rund 70.000 Euro. Es werden also Erträge angesammelt, die sich immer und immer wieder verzinsen. Neben dem Zeitfaktor ist auch die Höhe der Rendite für den Anlageerfolg entscheidend. Kleine Unterschiede wirken auch hier über längere Laufzeiten enorm. Daher ist es besonders für jüngere Sparer sinnvoll, in riskantere und damit höher rentierliche Anlagen wie Aktienfonds zu investieren. Jüngere Sparer haben mehr Zeit, das Geld am Kapitalmarkt für sich arbeiten zu lassen. Zwischenzeitliche Rückschläge an den Märkten können sie besser aussitzen als etwa Rentner, die mit ihren Ersparnissen ihren Lebensabend gestalten wollen.

Regel 3: Nie alle Eier in einen Korb
Sparer sollten ihr Geld auf verschiedene Anlageklassen oder Wertpapiere verteilen. Dabei hat sich in einem ersten Schritt die Faustformel ein Drittel Aktien, ein Drittel Anleihen und ein Drittel Immobilien bewährt. Welche Mischung es genau wird, hängt natürlich von den persönlichen Zielen und der eigenen Lebenssituation ab. Wer etwa schon eine Immobilie besitzt, sollte mit dem übrigen Geld stärker Aktien oder entsprechende Fonds berücksichtigen. Um seine Ersparnisse wirkungsvoll zu schützen, sollten Sparer außerdem nicht nur auf eine Region, z.B. Deutschland, setzen, sondern ihr Geld idealerweise weltweit über verschiedene Anlageklassen investieren.