In Deutschland hat sich die Stimmung der Verbraucher zum zweiten Mal in Folge leicht eingetrübt. Die Nürnberger GfK-Marktforscher prognostizieren für Juni einen Rückgang ihres Konsumbarometers zum Vormonat um 0,1 auf 10,7 Punkte.
“Das Niveau des Indikators ist aber nach wie vor gut”, sagte GfK-Fachmann Rolf Bürkl unter Berufung auf die Umfrage unter rund 2000 Verbrauchern. “Die Konjunktur- und Einkommensaussichten zeigen sich im Mai auf gutem Niveau stabil, während die Kauflaune etwas weniger euphorisch ist.” Die Aufkündigung des Atomabkommens mit dem Iran durch US-Präsident Donald Trump habe die Stimmung der Konsumenten nicht sonderlich beeinträchtigt. “Die Verschärfung der geopolitischen Lage sehen die deutschen Konsumenten im Großen und Ganzen noch gelassen”, betonte Bürkl.
So habe sich die Stimmung im Wesentlichen behauptet. Der Teilindikator zur Konjunktur verharrte bei 37,4 Punkten. “Allerdings zeigt der Verlauf des Indikators seit Anfang des Jahres, dass nach Einschätzung der Konsumenten die wirtschaftliche Dynamik in Deutschland etwas nachlassen könnte”, sagte Bürkl. Die Wirtschaft wuchs im ersten Quartal um 0,3 Prozent und damit nur halb so stark wie noch Ende 2017. Die Erwartungen an das künftige Einkommen stiegen um 0,7 auf 54,2 Zähler und halten damit laut GfK ihr “exzellentes Niveau”.
Nur die Bereitschaft für größere Einkäufe ließ leicht nach. Hier sank das Barometer um 4,1 auf 55,9 Punkte. Trotzdem sei diese sogenannte Anschaffungsneigung weiter auf einem sehr hohen Stand. “Die ausgezeichnete Beschäftigungslage, geringe Angst, den Job zu verlieren, sowie steigende Einkommen sorgen dafür, dass die Bundesbürger weiter bereitwillig ihre Geldbeutel für Konsumausgaben öffnen”, sagte Bürkl.