Die Europäische Zentralbank (EZB) will die Finanzbranche in Europa besser für die Abwehr von Hacker-Angriffen rüsten. Deshalb habe sie einen Rahmen für Cyber-Tests von Banken, Börsen, Abwicklungshäusern und anderen Finanzdienstleistern erarbeitet, teilte die EZB in Frankfurt mit. Die Tests sollten möglichst wirklichkeitsnah die Taktiken und Vorgehensweisen von Kriminellen nachzeichnen, ohne dabei gegen Gesetze zu verstoßen. Letztendlich obliege es aber den zuständigen Behörden, wie sie den Rahmen nutzten.
Spätestens seit dem spektakulären Beutezug von Hackern in Bangladesch Anfang 2016 steht das Thema ganz oben auf der Agenda von Finanzaufsehern und Zentralbanken. Damals stahlen Cyber-Kriminelle bei der Notenbank des asiatischen Landes rund 81 Millionen Dollar, indem sie sich Zugang zum wichtigen Swift-Kommunikationssystem verschafften und betrügerische Überweisungen in Auftrag gaben.
Der EZB-Rahmen soll unter anderem helfen, Cyber-Tests von Finanzfirmen in der EU zu vereinheitlichen. Es ist auch der Einsatz externer Anbieter vorgesehen, die kritische Funktionen in den Unternehmen angreifen und Sicherheitslücken aufspüren sollen. Laut EZB ist die Ausgestaltung der simulierten Angriffe auf alle Typen von Finanzfirmen anwendbar.