Der ifo-Geschäftsklimaindex ist im Januar überraschend auf 109,8 Zähler von 111,0 Punkten im Vormonat gefallen, wie das Münchener ifo Institut zu seiner Umfrage unter Tausenden Managern mitteilte. Von Reuters befragte Ökonomen hatten hingegen mit einem leichten Anstieg auf 111,3 Punkte gerechnet.
„Die deutsche Wirtschaft startet weniger zuversichtlich ins neue Jahr“, sagte ifo-Präsident Clemens Fuest. Die Führungskräfte beurteilten ihre Geschäftslage besser, die Aussichten für die kommenden sechs Monate hingegen schlechter als zuletzt.
Weltweit haben sich zuletzt wichtige Konjunktur-Frühindikatoren verbessert, was an sich positiv auf den ifo-Geschäftsklimaindex wirken sollte. Aber die Inaugurationsrede von Donald Trump machte nochmals deutlich, dass der neue US-Präsident mit Handelsrestriktionen Ernst machen könnte. Ein Handelskrieg wäre für die exportabhängige deutsche Industrie jedoch überaus schädlich. Die Drohungen Trumps haben deshalb durchaus das Potenzial für einen Stimmungsdämpfer.
2016 ist die deutsche Wirtschaft mit 1,9 Prozent so kräftig gewachsen wie seit fünf Jahren nicht mehr. Für dieses Jahr rechnet die Bundesregierung Insidern zufolge mit einer Abschwächung auf 1,4 Prozent – allerdings vor allem deshalb, weil es diesmal drei Arbeitstage weniger gibt.