Die Zeit stabiler Preise geht zu Ende, sagt das Ifo-Institut in seiner aktuellen Prognose voraus. Demnach werde die Teuerungsrate 2017 mit 1,5 Prozent dreimal so hoch ausfallen wie im zu Ende gehenden Jahr. 2018 soll sie sogar bei 1,7 Prozent liegen.

Grund für das Comeback der Inflation seien die auslaufenden Effekte des niedrigen Ölpreises. „Die deutsche Inflation ist nahe an dem Ziel der Europäischen Zentralbank“, sagte Ifo-Präsident Clemens Fuest mit Blick auf den von der EZB angestrebten Wert von knapp unter zwei Prozent. „Da für den Euroraum insgesamt eine ähnliche Entwicklung erwartet wird, sollte die EZB den Ausstieg aus den Anleihekäufen beschleunigen.“ Erst bei ihrer Dezember-Sitzung hatte sie diese um neun Monate bis Ende Dezember 2017 verlängert, allerdings bei einem niedrigeren monatlichen Umfang.

Gleichzeitig hob das Ifo-Institut seine Prognose für das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) im kommenden Jahr von 1,4 auf 1,5 Prozent an. „Alle Anzeichen deuten auf ein viertes Quartal 2016, das stärker ist als bislang gedacht“, sagte Fuest. „Diesen Schwung nehmen wir mit ins neue Jahr.“ Für 2016 geht das Ifo weiter von 1,9 Prozent aus. „Der Tempowechsel von 2016 ist nur auf eine geringere Zahl von Arbeitstagen zurückzuführen“, erklärte Fuest. Für 2018 revidierte sein Institut die Prognose von 1,6 auf 1,7 Prozent nach oben.

Die Zahl der Erwerbstätigen dürfte bis dahin um fast 700.000 auf 44,2 Millionen klettern, die der Arbeitslosen bei 2,7 Millionen. Auf Grund der Ausgaben für Flüchtlinge wird der Überschuss im Staatshaushalt voraussichtlich von 21,5 Milliarden in diesem Jahr auf 9,2 Milliarden Euro 2018 schmelzen.