Die Inflation im Euroraum ist auf dem Vormarsch und nicht mehr weit von der Zielmarke der Europäischen Zentralbank (EZB) entfernt. Im April stiegen die Verbraucherpreise um 1,9 Prozent gegenüber dem gleichen Vorjahresmonat, wie das Statistikamt Eurostat mitteilte. Im März lag die Teuerungsrate lediglich bei 1,5 Prozent.
Die Energiepreise zogen im April um 7,6 Prozent an und damit etwas stärker als im März. Dienstleistungen verteuerten sich mit 1,8 Prozent wesentlich kräftiger als im Vormonat, als sie nur um 1,0 Prozent stiegen. Für Nahrungsmittel, Alkohol und Tabak mussten die Bürger 1,5 Prozent mehr ausgeben als vor einem Jahr.
Die EZB strebt auf mittlere Sicht eine Teuerungsrate von knapp zwei Prozent an. Ihr Präsident Mario Draghi hatte jüngst betont, trotz aufgehellter Wirtschaftsperspektiven und abnehmender Risiken sei weiter ein „sehr substanzieller“ Konjunkturimpuls nötig. Noch bis mindestens Dezember wollen die Notenbanker des gemeinsamen Währungsraums Wertpapiere im Umfang von 60 Milliarden Euro pro Monat kaufen. Damit soll die Wirtschaft angeschoben und ein nachhaltiger Preisauftrieb erreicht werden. Einige EZB-Beobachter rechnen damit, dass sie ab Januar 2018 die monatlichen Beträge reduzieren und 2018 beginnen, die Leitzinsen behutsam anzuheben.