Die Inflationsrate im Euroraum ist im März von 2.0 auf 1.5 Prozent gefallen. Die Kernrate (ohne Energie- und Nahrungsmittel) ist ebenfalls gesunken, von 0.9 auf 0.7 Prozent.

Der kräftige Rückgang der deutschen Inflationsrate ließ erahnen, dass auch für die Eurozone ein Rutsch wahrscheinlich war. Der Schub durch den Ölpreis lässt nach, was die Inflationsraten deutlich drückt. Daran dürfte sich in den nächsten Monaten kaum etwas ändern.

Die Verantwortlichen der Europäischen Zentralbank (EZB) dürfte vor allem stören, dass auch die Teuerungsrate ohne Nahrungs- und Energiepreise, also die Kernrate, wieder nachgab. Darüber hinaus sinken nun auch die von der EZB aufmerksam beachteten Inflationserwartungen. Ein nachhaltiger Preisauftrieb ist also nicht in Sicht.

Die expansive Geldpolitik der EZB dürfte daher noch längere Zeit anhalten. Die Hoffnungen ruhen nun auf der Konjunkturentwicklung. Wichtige Frühindikatoren – wie das ifo-Geschäftsklima und die Einkaufsmanagerindizes – deuten auf einen beschleunigten Aufschwung der Eurozone hin. Steigt die Beschäftigung weiter, führt das früher oder später auch zu höheren Löhnen und Gehältern – und damit letztlich zu mehr Inflation.