Die Verbraucherpreise in Deutschland sind im Oktober überraschend langsam gestiegen. Waren und Dienstleistungen kosteten nur noch 1,6 Prozent mehr als im Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Im August und September hatte die Inflationsrate noch jeweils 1,8 Prozent betragen. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen waren nur von einem Rückgang auf 1,7 Prozent ausgegangen. Die Teuerungsrate liegt nun wieder deutlicher unter dem Ziel der Europäischen Zentralbank (EZB): Sie strebt für den Währungsraum Werte von knapp zwei Prozent an, die sie für die Konjunkturentwicklung als ideal ansieht.
Verantwortlich für den Rückgang sind vor allem die Energiepreise. Sie erhöhten sich mit 1,2 Prozent weniger als halb so stark wie im Vormonat. Auch Dienstleistungen verteuerten sich mit 1,2 Prozent unterdurchschnittlich. Als Preistreiber stellten sich dagegen erneut Lebensmittel heraus. Für sie mussten die Verbraucher 4,3 Prozent mehr bezahlen als im Oktober 2016. Das ist der kräftigste Anstieg der Nahrungsmittelpreise seit acht Monaten.