Die Bundesregierung hebt ihre Prognose für das Wachstum der deutschen Wirtschaft für 2017 auf 1,5 Prozent an. Im Januar war sie noch von 1,4 Prozent ausgegangen. Für das kommende Jahr wird mit einem Zuwachs von 1,6 Prozent gerechnet.
Die hohe Zahl der Beschäftigten soll zusammen mit deutlichen Lohn- und Rentenerhöhungen den privaten Verbrauch in diesem und im kommenden Jahr um jeweils 1,4 Prozent steigen lassen. Stützend wirkt zudem die Bauwirtschaft, die durch niedrige Zinsen, der starken Nachfrage nach Wohnungen und staatlichen Investitionen begünstigt wird.
Die Exporte sollen angesichts der besseren Weltkonjunktur ebenfalls steigen. Das dürfte zu mehr Investitionen von exportorientierten Unternehmen führen. Außerdem erwartet die Bundesregierung, dass die international immer wieder scharf kritisierten Exportüberschüsse auf Grund der guten Binnenkonjunktur sinken. Der Leistungsbilanzüberschuss soll 2018 bei 7,3 Prozent im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) liegen, nach 8,3 Prozent im vergangenen Jahr.
Bei den Verbraucherpreisen erwartet die Regierung für dieses Jahr einen Anstieg von 1,8 Prozent, was primär steigenden Energie- und Nahrungsmittelpreisen geschuldet sein wird. Für 2018 kalkuliert man mit 1,6 Prozent.
Die positive Wirtschaftsentwicklung wird Deutschland voraussichtlich auch einen Beschäftigungsrekord bescheren. Die Zahl der Erwerbstätigen werde heuer um mindestens 530.000 Personen zulegen und 2018 um weitere 310.000 auf das Rekordniveau von 44,4 Millionen. Trotz der hohen Flüchtlingszahlen dürfte die Zahl der Arbeitslosen dieses Jahr im Durchschnitt um 140.000 zurückgehen und nächstes Jahr in etwa unverändert bleiben.